Grossbrände und tropische Stürme - diese Folgen des Klimawandels lassen sich mit blossem Auge aus dem All sehen. Der französische Astronaut Thomas Pesquet hat seine Beobachtungen in einem Videogespräch von der Internationalen Raumstation (ISS) aus Frankreichs Präsident Emmanuel Macron geschildert. «Sehen Sie von dort tatsächlich die Folgen des Klimawandels?» fragte ihn Macron bei dem Gespräch am Donnerstag. «Leider ja, Herr Präsident», entgegnete Pesquet.
«Durch das Fenster der ISS sieht man sehr deutlich die Verletzlichkeit der Erde», sagte Pesquet, der in einigen Tagen von dem deutschen Astronauten Matthias Maurer auf der ISS abgelöst werden soll. «Man sieht ganze Regionen, die brennen, in Kanada und Kalifornien, die von einer Rauchwolke bedeckt sind», sagte er. «Die Flammen lassen sich mit blossem Auge aus 400 Kilometern Höhe sehen», fügte er hinzu. Das gelte auch für Südfrankreich, Griechenland und die Mittelmeerregion.
Zu beobachten sei auch «das traurige Schauspiel der tropischen Stürme, die eng aufeinander folgen». Es sei beunruhigend, dass es immer häufiger zu extremen Wetterlagen komme. Macron reagierte auf diese Schilderungen mit einem betroffenen Schweigen. «Wir müssen unsere Zusagen beschleunigen und schneller umsetzen», sagte Macron zum Abschluss des Gesprächs.
Der Start der Weltraummission mit Matthias Maurer wurde mehrfach verschoben und soll nun am kommenden Samstagabend (Ortszeit) stattfinden. Maurer und seine Kollegen sollen ein halbes Jahr lang auf der ISS leben und arbeiten. Für den 51-Jährigen ist es die erste Weltraummission. Insgesamt ist er der zwölfte Deutsche, der ins All reist.
(AFP)