Sie ist gigantisch, von blossem Auge nicht zu sehen – aber stellt Forscher vor Rätsel: Eine ringförmige Struktur im Weltall, mit einem Durchmesser von 1,3 Milliarden Lichtjahren. Sie besteht aus Galaxien und Galaxienhaufen. Er wird bereits als «Big Ring», als Grosser Ring bezeichnet.
Der riesige Ring ist mehr als neun Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt. Wäre er ohne Hilfsmittel am Nachthimmel zu sehen, hätte er einen Durchmesser, der 15 Vollmonden entspräche.
Entdeckt hat den Riesenring Astronomin Alexia Lopez von der britischen University of Central Lancashire, wie die BBC berichtet. Ihre Beobachtung macht Fachleute auf der ganzen Welt stutzig: Solche grossen Strukturen sollten nach dem kosmologischen Prinzip, welches besagt, dass Materie gleichmässig im Universum verteilt ist, eigentlich nicht existieren.
Entdeckungen nicht einfach zu erklären
Alexia Lopez sagt dazu: «Es ist wirklich surreal. Ich muss mich selbst kneifen, weil ich diese Entdeckung zufällig gemacht habe.» Lopez war es aber auch, die bereits den «Giant Arc», den Grossen Bogen entdeckt hatte. Auch diese Struktur, mit einer Länge von rund 3,3 Milliarden Lichtjahren noch grösser, widerspricht dem kosmologischen Prinzip. «Beide Entdeckungen sind nicht einfach zu erklären», sagt Lopez der BBC.
Und Robert Massey, stellvertretender Direktor der Royal Astronomical Society, ergänzt, dass ein Umdenken in der Astronomie notwendig sei. «Das ist die siebte grosse Struktur im Universum, die der Idee widerspricht, dass der Kosmos gleichmässig verteilt ist.»
Unter Fachleuten wird auch diskutiert, ob der Grosse Ring und der Grosse Bogen in irgendeiner Art und Weise zusammenhängen und eine noch grössere Struktur bilden. Beide liegen relativ nahe beieinander. (neo)