Der französische Raumfahrer Thomas Pesquet hat bei seinen beiden Einsätzen auf der Internationalen Raumstation ISS etwa 245'000 Fotos gemacht. «Erst war ich bloss ein Hobby-Fotograf, aber dann hat es mir immer mehr Spass gemacht», sagte er im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP. «Auch nach 400 Tagen im All gibt es noch Orte, die mich überraschen, die ich noch nie gesehen habe», sagte er.
Polarlicht, Meere, Inseln, Wüsten, Gebirge und Sonnenauf- und Untergänge faszinierten ihn. «Die Erde ist so riesig und hat so viele verschiedene Facetten, dass ich nie den Eindruck hatte, schon alles gesehen zu haben», sagte er.
Beunruhigende Naturkatastrophen
Bei seinem jüngsten Einsatz, von dem er vor einem Jahr zurückgekehrt war, hatte ihn die fortschreitende Zerstörung der Umwelt etwa durch riesige Waldbrände beeindruckt. «Was mich bestürzt hat, waren die Brände. Wir konnten die Flammen und den Rauch erkennen, das Ausmass der Brände war erschreckend», erinnert er sich.
Die Zahl der extremen Wetterphänomene wie Brände, Orkane und Tornados habe ihm deutlich gemacht, «dass wir nicht genug tun, um unseren Planeten zu schützen», sagte Pesquet. «Jedes Jahr heisst es 'Wir müssen jetzt handeln', aber dann bleibt es doch wieder bei kleinen Aktionen, die am Gesamtkurs nichts ändern», kritisierte er kurz vor der UN-Klimakonferenz, die am Sonntag im ägyptischen Scharm el-Scheich beginnt.
Pesquet veröffentlicht in dieser Woche in Frankreich ein Buch mit 300 seiner besten Aufnahmen aus dem All. Es trägt den Titel «Die Erde in unseren Händen». Die Autorenrechte überlässt er einer Hilfsorganisation, die Bedürftige mit Lebensmitteln versorgt.
(AFP)