Das beste Album von Pink Floyd
Die dunkle Seite des Mondes steht bei der englischen Band Pink Floyd für die Verschattung des Geistes ihres brillanten Bandgründers und Freundes Syd Barrett, der ab Ende 1967 an zunehmender Geisteskrankheit litt. «The Dark Side of the Moon» aus dem Jahr 1973 ist eines der bestverkauften Alben überhaupt. Es stand 900 Wochen in den US-Billboard Charts und erscheint regelmässig in den Rankings zu den wichtigsten Alben aller Zeiten.
Arte führt uns an der Nase rum
Der TV-Sender Arte strahlt 2002 die Mockumentary (ironisch-falsche Dok) «The Dark Side of the Moon» aus. Sie nimmt die Verschwörungstheorien um die Mondlandung für bare Münze. Gastauftritte von Donald Rumsfeld, Henry Kissinger u.a. verleihen der Dok Glaubwürdigkeit – so, dass sich Verschwörungstheoretiker wiederum auf sie beziehen, wenn sie sagen,
die CIA hätte die Mondlandung im Fotostudio gefälscht.
Die beste Suter- Verfilmung
Die Verwirrung des Geistes und die Verdunkelung der Persönlichkeit sind auch bei Martin Suters Roman von 2001 titelgebendes Thema. Ein erfolgreicher Wirtschaftsanwalt gerät nach dem Konsum von psychoaktiven Pilzen vollends aus der Bahn und lebt fortan im Wald – obwohl eigentlich die wölfische Business-Welt, in der er sich bewegt, aus der Bahn ist. Die Verfilmung aus dem Jahr 2015 mit Moritz Bleibtreu in der Hauptrolle gilt als die beste Suter-Verfilmung überhaupt.
Unaufhaltsame Chinesen
Chang’e 4 heisst die chinesiche Sonde, die am Donnerstag auf der erdabgewandten Seite des Mondes gelandet ist. Sie ist nicht nur eine technische Meisterleistung, sondern auch ein Symbol für die Ablösung einer Weltordnung: Die Raumfahrt war in der öffentlichen Wahrnehmung bis anhin fest in amerikanischer und russischer Hand. Chang’e 4 macht der ganzen Welt klar: Die Chinesen sind unaufhaltbar.
Mark Twain prägt den Begriff
Mark Twain gilt mit den Romanen um Huckleberry Finn und Tom Sawyer nicht nur als der Vater der amerikanischen Literatur, er hat uns auch die Metapher der dunklen Seite des Mondes für die Abgründe unseres Geistes und unserer Seele gegeben. «Jeder ist ein Mond und hat eine dunkle Seite, die er nie jemandem zeigt», soll der grosse Schriftsteller gesagt haben.
Auch die Schweiz ist hinterm Mond
Grosse Ehre für die Traditions-Uhrenmarke Tag Heuer aus La Chaux-de-Fonds NE. Sie ist offizieller Partner des chinesischen Mondprogramms und beaufsichtigt alles, was mit exakter Zeitmessung der Mission zu tun hat. Das kommt nicht von ungefähr: Tag Heuer hat einen exzellenten Ruf in diversen Nationen, und das Modell 2915A war die erste Stoppuhr im Weltraum: US-Astronaut John Glenn trug sie 1962, als er dreimal im All die Erde umrundete.
Horror lauert auf der andern Seite
Bevor die US-Horrorfilm-Drehbuchautoren Chad und Carey Hayes Erfolg hatten, schrieben sie 1990 den B-Movie «The Dark Side of the Moon». Der Alien-Horror-Streifen floppte, inspirierte aber Regisseur Paul Anderson zum 1997-Remake «Event Horizon» – ebenfalls ein Flop, das aber dank seiner visuellen Kraft Andersons Karriere befeuerte. Er blieb mit «Resident Evil» und «Alien vs. Predator» dem Genre treu.
Die dunkle Seite gibt es gar nicht
Bei allen technischen Innovationen und kulturellen Werken, welche die «dunkle Seite des Mondes» inspiriert haben, ist die verblüffendste Tatsache wohl, dass sie gar nicht existiert: Der Mond ist auch auf der uns abgewandten Seite von der Sonne beschienen und hat einen Tag-Nacht-Wechsel je nach Position in seiner Umlaufbahn um Erde und Sonne. Es ist jeweils zwei Wochen lang Tag und zwei Wochen lang Nacht, ein Erdschatten streift die uns zugewandte Seite. Dunkel ists trotzdem: Weil auf dem Mond jegliche Atmosphäre fehlt, erscheint der Himmel vom Mond aus tiefschwarz.