Phänomen erstmals beobachtet
Schwarzes Loch frisst Neutronenstern «wie Pac-Man»

Forscher haben nach eigenen Angaben erstmals beobachtet, wie ein Schwarzes Loch einen Neutronenstern verschlingt. Die Gravitationswellen-Observatorien Ligo in den USA und Virgo in Italien haben am 14. August Signale von dem Ereignis aufgefangen.
Publiziert: 21.08.2019 um 04:42 Uhr
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Aktualisiert: 21.08.2019 um 15:42 Uhr
Acht Teleskope machten das erste Bild eines Schwarzen Lochs
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55 Millionen Lichtjahre:Für dieses Foto brauchten die Forscher acht Teleskope

Wie die an der Untersuchung beteiligte Australische Nationaluniversität (ANU) in Canberra mitteilte, sind damit nun alle drei Typen von Ereignissen auf der «Wunschliste» der Gravitationswellen-Forscher beobachtet worden: die Verschmelzung zweier Schwarzer Löcher, die Kollision zweier Neutronensterne und wie sich ein Schwarzes Loch einen Neutronenstern einverleibt.

Blick in die Vergangenheit

«Vor rund 900 Millionen Jahren hat dieses Schwarze Loch einen sehr dichten Stern, einen sogenannten Neutronenstern, gefressen wie Pac-Man - und möglicherweise den Stern auf der Stelle ausgelöscht», berichtete die Leiterin der ANU-Gruppe für Allgemeine Relativitätstheorie und Datenanalyse, Susan Scott, in der Mitteilung. In dem Videospiel-Klassiker Pac-Man frisst sich eine Eishockeypuck-förmige Figur durch ein Labyrinth und vertilgt Punkte.

Wie die Punkte von Pac-Man sei auch der Neutronenstern vermutlich im Ganzen von dem Schwarzen Loch verschluckt und nicht, wie man es erwarten würde, vorher zerrissen worden, erläuterte Scott auf Nachfrage. Ein zerreissender Stern sollte Licht oder andere Strahlung aussenden, während er in das Schwarze Loch strudelt.

Was ist ein Neutronenstern?

Neutronensterne sind die extrem dichten «Leichen» ausgebrannter Sonnen. Ein Teelöffel Neutronensternmaterie wiegt rund eine Milliarde Tonnen. Offiziell gilt das Ereignis allerdings noch als Kandidat für eine Neutronenstern-Verschmelzung mit einem Schwarzen Loch. Die Forscherinnen und Forscher schätzen die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um so ein Ereignis handelt, momentan auf 99,8 Prozent.

Phänomen erstmals beobachtet

«Wissenschaftler haben noch nie ein Schwarzes Loch kleiner als fünf Sonnenmassen entdeckt oder einen Neutronenstern mit mehr als 2,5 Mal der Masse unserer Sonne», erläuterte Scott. «Aufgrund dieser Erfahrung sind wir sehr sicher, dass wir gerade ein Schwarzes Loch ausfindig gemacht haben, das einen Neutronenstern verschlingt.»

Die genauen Massen der beobachteten Objekte würden allerdings noch bestimmt. «Es existiert die kleine, aber faszinierende Möglichkeit, dass es sich bei dem verschlungenen Objekt um ein sehr leichtes Schwarzes Loch handelt – viel leichter als jedes andere Schwarze Loch, das wir im Universum kennen», betonte Scott. «Das wäre ein fantastischer Trostpreis.» (SDA)

Was ist ein Schwarzes Loch?

Es ist extrem verdichtete Materie, im Bild gesprochen die ganze Erde auf Stecknadelkopf-Grösse gepresst. Diese Masse hat enorme Anziehungskraft. Alle umliegende Materie wird einfach aufgesogen. Schwarze Löcher kann man in der Regel nicht «sehen», da sie sogar Licht verschlucken.

Wie kann man die Löcher sehen?

Ihre Existenz kann lediglich bewiesen werden, indem die Strahlung gemessen wird, die von Materie ausgesandt wird, die in ein Loch gesogen wird. Schwarze Löcher können trotzdem als extrem helle Erscheinungen auftreten, weil sich das eingesogene Material durch rotierende Gase um das Lochzentrum aufheizen und extrem hell zu leuchten beginnen.

Wie entstehen Schwarze Löcher?

Schwarze Löcher gibt es wohl in fast jeder Grösse im Kosmos - von der einfachen Masse unserer Sonne bis zu Milliarden Sonnenmassen. Schwarze Löcher entstehen aus sterbenden Blauen Riesen, also Himmelskörpern (Sternen), die mindestens dreimal die Masse unserer Sonne haben. Kühlt ein Blauer Riese ab, entwickelt er sich zu einem riesigen instabilen Stern. Fällt dieser in einem Gravitationskollaps in sich zusammen, fallen die äusseren Schichten auf den Kern ein und führen zu einer Explosion (Supernova). Nach dieser Explosion fällt der Sternkern endgültig zusammen, verdichtet sich und wird schliesslich zu einem Schwarzen Loch.

Es ist extrem verdichtete Materie, im Bild gesprochen die ganze Erde auf Stecknadelkopf-Grösse gepresst. Diese Masse hat enorme Anziehungskraft. Alle umliegende Materie wird einfach aufgesogen. Schwarze Löcher kann man in der Regel nicht «sehen», da sie sogar Licht verschlucken.

Wie kann man die Löcher sehen?

Ihre Existenz kann lediglich bewiesen werden, indem die Strahlung gemessen wird, die von Materie ausgesandt wird, die in ein Loch gesogen wird. Schwarze Löcher können trotzdem als extrem helle Erscheinungen auftreten, weil sich das eingesogene Material durch rotierende Gase um das Lochzentrum aufheizen und extrem hell zu leuchten beginnen.

Wie entstehen Schwarze Löcher?

Schwarze Löcher gibt es wohl in fast jeder Grösse im Kosmos - von der einfachen Masse unserer Sonne bis zu Milliarden Sonnenmassen. Schwarze Löcher entstehen aus sterbenden Blauen Riesen, also Himmelskörpern (Sternen), die mindestens dreimal die Masse unserer Sonne haben. Kühlt ein Blauer Riese ab, entwickelt er sich zu einem riesigen instabilen Stern. Fällt dieser in einem Gravitationskollaps in sich zusammen, fallen die äusseren Schichten auf den Kern ein und führen zu einer Explosion (Supernova). Nach dieser Explosion fällt der Sternkern endgültig zusammen, verdichtet sich und wird schliesslich zu einem Schwarzen Loch.

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