Nur 1000 Lichtjahre weg
Astronomen entdecken Schwarzes Loch nahe der Erde

Astronomen haben am Südhimmel das bisher nächstgelegene Schwarze Loch entdeckt. Das unsichtbare Schwerkraftmonster ist nur rund 1000 Lichtjahre von der Erde entfernt und kreist mit zwei Sternen in einem Dreifachsystem.
Publiziert: 06.05.2020 um 14:01 Uhr
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Aktualisiert: 12.05.2020 um 15:49 Uhr
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Astronomen haben am Südhimmel das bisher erdnächste Schwarze Loch entdeckt.
Foto: BAA_2012_03_14

Das berichten die Entdecker um Thomas Rivinius von der Europäischen Südsternwarte ESO im Fachblatt «Astronomy & Astrophysics».

Die beiden Begleitsterne sind bereits mit blossem Auge zu sehen - allerdings nur von der Südhalbkugel der Erde aus. Zum Vergleich: Die Heimatgalaxie der Erde, die Milchstrasse, hat einen Durchmesser von ungefähr 120'000 Lichtjahren. Ein Lichtjahr ist die Strecke, die das Licht in einem Jahr zurücklegt.

Das Team hatte ursprünglich Doppelsterne untersucht. Die Analyse des Systems mit der Katalognummer HR 6819 im südlichen Sternbild Telescopium ergab jedoch überraschenderweise, dass sich dort ein dritter Himmelskörper befinden muss: Einer der beiden sichtbaren Sterne umkreist alle 40 Tage ein unsichtbares Objekt mit wenigstens der vierfachen Masse unserer Sonne.

Erdnächstes Loch

«Ein unsichtbares Objekt mit einer Masse, die mindestens viermal so gross ist wie die der Sonne, kann nur ein Schwarzes Loch sein», betonte Rivinius in einer ESO-Mitteilung. «Dieses System enthält das der Erde nächstgelegene Schwarze Loch, von dem wir wissen.»

Mit blossem Auge sichtbar

Dank der vergleichsweise geringen Entfernung des Systems seien die beiden Begleitsterne in dunklen, klaren Nächten von der Südhalbkugel ohne Hilfsmittel sichtbar, erläuterte die ESO. «Wir waren völlig überrascht, als wir feststellten, dass dies das erste Sternsystem mit einem Schwarzen Loch ist, das man mit blossem Auge sehen kann», berichtete Co-Autor Petr Hadrava, emeritierter Wissenschaftler an der tschechischen Akademie der Wissenschaften.

Anders als die meisten anderen bekannten Exemplare dieser Grössenordnung ist das Schwarze Loch in dem Dreifachsystem tatsächlich schwarz und unsichtbar. Das liegt daran, dass es sich momentan keine Materie aus der Umgebung einverleibt.

Die meisten solcher sogenannter stellarer, Stern-grossen Schwarzen Löcher haben durch die helle Röntgenstrahlung auf sich aufmerksam gemacht, die von der Materie ausgeht, bevor sie auf Nimmerwiedersehen in ihnen verschwindet. Inaktive, stille Schwarze Löcher verraten sich dagegen nur durch ihre Schwerkraftwirkung, etwa indem ein sichtbarer Stern sie umkreist wie in diesem Fall.

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Nur wenige Schwarze Löcher entdeckt

In der Milchstrasse sind laut ESO bisher nur einige Dutzend Schwarze Löcher entdeckt worden. Die Astronomen hoffen, dass die aktuelle Entdeckung hilft, weitere stille Schwarze Löcher in unserer Heimatgalaxie aufzuspüren. «Es muss Hunderte von Millionen Schwarzer Löcher geben, aber wir wissen nur von sehr wenigen», erläuterte Rivinius. «Wenn wir wissen, wonach wir suchen müssen, sollten wir besser in der Lage sein, sie zu finden.» (SDA)

Was ist ein Schwarzes Loch?

Es ist extrem verdichtete Materie, im Bild gesprochen die ganze Erde auf Stecknadelkopf-Grösse gepresst. Diese Masse hat enorme Anziehungskraft. Alle umliegende Materie wird einfach aufgesogen. Schwarze Löcher kann man in der Regel nicht «sehen», da sie sogar Licht verschlucken.

Wie kann man die Löcher sehen?

Ihre Existenz kann lediglich bewiesen werden, indem die Strahlung gemessen wird, die von Materie ausgesandt wird, die in ein Loch gesogen wird. Schwarze Löcher können trotzdem als extrem helle Erscheinungen auftreten, weil sich das eingesogene Material durch rotierende Gase um das Lochzentrum aufheizen und extrem hell zu leuchten beginnen.

Wie entstehen Schwarze Löcher?

Schwarze Löcher gibt es wohl in fast jeder Grösse im Kosmos - von der einfachen Masse unserer Sonne bis zu Milliarden Sonnenmassen. Schwarze Löcher entstehen aus sterbenden Blauen Riesen, also Himmelskörpern (Sternen), die mindestens dreimal die Masse unserer Sonne haben. Kühlt ein Blauer Riese ab, entwickelt er sich zu einem riesigen instabilen Stern. Fällt dieser in einem Gravitationskollaps in sich zusammen, fallen die äusseren Schichten auf den Kern ein und führen zu einer Explosion (Supernova). Nach dieser Explosion fällt der Sternkern endgültig zusammen, verdichtet sich und wird schliesslich zu einem Schwarzen Loch.

Es ist extrem verdichtete Materie, im Bild gesprochen die ganze Erde auf Stecknadelkopf-Grösse gepresst. Diese Masse hat enorme Anziehungskraft. Alle umliegende Materie wird einfach aufgesogen. Schwarze Löcher kann man in der Regel nicht «sehen», da sie sogar Licht verschlucken.

Wie kann man die Löcher sehen?

Ihre Existenz kann lediglich bewiesen werden, indem die Strahlung gemessen wird, die von Materie ausgesandt wird, die in ein Loch gesogen wird. Schwarze Löcher können trotzdem als extrem helle Erscheinungen auftreten, weil sich das eingesogene Material durch rotierende Gase um das Lochzentrum aufheizen und extrem hell zu leuchten beginnen.

Wie entstehen Schwarze Löcher?

Schwarze Löcher gibt es wohl in fast jeder Grösse im Kosmos - von der einfachen Masse unserer Sonne bis zu Milliarden Sonnenmassen. Schwarze Löcher entstehen aus sterbenden Blauen Riesen, also Himmelskörpern (Sternen), die mindestens dreimal die Masse unserer Sonne haben. Kühlt ein Blauer Riese ab, entwickelt er sich zu einem riesigen instabilen Stern. Fällt dieser in einem Gravitationskollaps in sich zusammen, fallen die äusseren Schichten auf den Kern ein und führen zu einer Explosion (Supernova). Nach dieser Explosion fällt der Sternkern endgültig zusammen, verdichtet sich und wird schliesslich zu einem Schwarzen Loch.

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