7 Fakten über Sternschnuppen
Heute werden Wünsche wahr

Der alljährliche Sternschnuppenstrom der Perseiden bringt den Himmel zum Funkeln. Sieben Fakten, die Sie zur Nacht der Sternschnuppen wissen müssen.
Publiziert: 12.08.2018 um 16:30 Uhr
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Aktualisiert: 12.08.2021 um 16:15 Uhr
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Sternschnuppen haben nicht viel mit Sternen zu tun. Genau genommen sind sie Staubkörner aus dem Weltraum, die beim Eintritt in die Erdatmosphäre verbrennen.
Foto: Getty Images
Ramona Kobe

1. Was ist überhaupt eine Sternschnuppe?

Nicht nur die Erde und die anderen Planeten kreisen um die Sonne, sondern auch Unmengen von Sand, Staub und anderen Partikeln. Bei Geschwindigkeiten von ein paar Zehntausend Kilometern pro Stunde kann es schon mal vorkommen, dass diese Meteoroide mit der Erde zusammenstossen. Sie dringen in die ­Erdatmosphäre ein, wobei sie durch die Reibung mit den Atomen der Atmosphäre zu glühen beginnen und verbrennen. Wir sehen dann für einen kurzen Moment, der weniger als eine Sekunde dauert, einen Lichtstreifen am Himmel, den Meteor – die Sternschnuppe. Sternschnuppen können auch am Tag erscheinen, nur sehen wir sie viel schlechter oder überhaupt nicht.

2. Warum sieht man im August besonders viele Sternschnuppen?

Grund dafür ist der Strom der Perseiden, ein langes Band aus Sand und Staub, die Hinterlassenschaft des Kometen 109P/Swift-Tuttle. Auch dieser zieht seine Kreise um die Sonne. «Alljährlich durchquert die Erde diese Bahn, weshalb man diese Meteore ­immer zur gleichen Jahreszeit sieht, manchmal sogar in der gleichen Nacht», so Professor Andreas Verdun vom Astronomischen Institut der Universität Bern. Dieses Jahr sind die Bedingungen für ­einen Sternschnuppen-Regen laut Markus Griesser, Leiter der Sternwarte Eschenberg, besonders gut. «Am 11. August ist ­Neumond. Der Mond stört normalerweise, weil er zu hell ist – nicht so dieses Jahr.» Nun muss nur noch das Wetter mitspielen.

3. Wie hat man die grösste Chance, Sternschnuppen zu sehen?

Wer die Gunst der Stunde nutzen möchte, um endlich einmal eine Sternschnuppe zu sehen, sollte gewisse Tipps befolgen. «Am besten sucht man sich einen Standort abseits der städtischen Lichter auf einem Hügel», so der Experte Griesser. Damit man möglichst den ganzen Himmel im Blickfeld hat, legt man sich am Boden auf den Rücken. Heute ist nicht viel Geduld gefragt. In den letzten Jahren sind bis zu hundert ­Meteore in einer Stunde durch die Dunkelheit geflitzt. Angst, ­getroffen zu werden, braucht man laut ­Verdun keine zu ­haben, Sternschnuppen sind alles andere als gefährlich. «Die Wahrscheinlichkeit, von einem ­Meteoriten getroffen zu werden, ist so klein, wie x-mal hintereinander einen Sechser im Lotto zu haben.»

4. Warum wünschen wir uns etwas, wenn wir eine Sternschnuppe sehen?

Warum wir dies tun, weiss niemand so ­genau. Es ist ein ­jahrhundertealter Aberglaube. Über die Bedeutung der Sternschnuppe gab es ­bereits in der Antike ­Spekulationen. Später ging man davon aus, dass Sterne göttliche Lichtfunken am ­Himmel waren, die von Engeln geputzt werden mussten, um jede Nacht in ihrer vollen Pracht zu scheinen. Da auch diese nicht immer fehlerfrei arbeiteten, haben sie hie und da ­einen Docht beim ­Putzen verloren, der als Lichtstreifen am Himmel aufblitzte. So hoffte man in diesem kurzen, magischen Augenblick auf einen Engel, der ­dabei half, den Wunsch wahr ­werden zu lassen.

5. Welche Bedeutungen haben Sternschnuppen?

In einigen Kulturen reicht es nicht, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein und in den Himmel zu ­blicken, damit ein Wunsch in Erfüllung geht. Auf den Philippinen muss man in ­dieser Sekunde sogar noch einen Knoten in ein Taschentuch machen, und japanische Gemeinschaften auf Hawaii öffnen den ­Kragen ihres Kimonos, um das Glück reinzulassen. Doch nicht überall verheissen Sternschnuppen Gutes. In der Mongolei gelten sie gar als Unglücks­zeichen, da sie für die Seelen der Verstorbenen auf ihrer Reise ins Jenseits stehen.

6. Was haben Sternschnuppen mit Weihnachten zu tun?

Man kennt ihn, den Stern von Bethlehem. Die Drei Könige folgten ihm, um den Weg zum Jesuskind zu finden – das besagt die Weihnachtsgeschichte. Ein weiterer Grund, warum Sternschnuppen Weihnachten symbolisieren, ist der alljährliche Weihnachtsgruss der Ursiden, ein Meteorstrom, der sein Maximum oft am 23. Dezember erreicht. Er wird oft vernachlässigt. Wegen des wechselhaften Wetters sind die Meteore selten zu sehen. Es ist auch einfach zu kalt. Dann doch lieber Guetsli in Sternschnuppen-Form naschen.

7. Warum heissen ­Sternschnuppen Sternschnuppen?

Auch Himmelskörper müssen sich mal ­reinigen. Davon ging die Menschheit im Mittel­alter zumindest aus, als sie die Meteorströme zu erklären ­versuchte. Die hellen Lichtschweife am Himmel erinnerten sie an Schnupfen, wodurch das Wort Schnuppe entstand. Da ein ­Meteor aussieht wie ein Stückchen ­eines abgebrochenen Sterns, der auf die Erde fällt, verwendete man ­früher den Begriff Sternschnuppe. Rein theoretisch haben sie mit Sternen aber nicht viel am Hut. «Steinschnuppe» wäre der passendere Begriff.

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Für Sternschnuppenjäger und Himmelsjäger ist der August jedes Jahr ein Highlight. Dann lässt sich wieder der Sternschnuppenstrom der Perseiden am Nachthimmel bestaunen.

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