Der Wissenschaftler, der das Mineral im Jahr 1999 im Grossen Chalttal gefunden hatte, hatte es während des Lockdowns aus dem Keller geholt und unter dem Mikroskop untersucht. Wie die Akademie der Naturwissenschaften (SCNAT) am Dienstag mitteilte, staunte der Gesteinsspezialist nicht schlecht, als er feststellte, dass es sich dabei um ein ihm bisher unbekanntes Mineral handelte.
Genauere Analysen, die der Finder Philippe Roth vom Schweizerischen Erdbebendienst an der ETH Zürich zusammen mit Nicolas Meisser vom kantonalen naturwissenschaftlichen Museum Naturéum in Lausanne durchführte, zeigten, dass es sich tatsächlich um eine neue Mineralienart handelte. Einen wissenschaftlichen Artikel über die Neuentdeckung publizierten Roth und Meissner im «European Journal of Mineralogy».
Das Mineral aus den Glarner Alpen wechselt die Farbe von grün nach blau, wenn es von einem Elektronenstrahl eines Rasterelektronenmikroskops beschienen wird. Laut SCNAT wurde eine solche Chamäleon-Eigenschaft bisher bei keinem anderen Mineral beobachtet. Dieses Phänomen wollen die Forschenden nun genauer untersuchen.
Bei der Aufarbeitung von privaten und öffentlichen Sammlungen seien inzwischen Heimite von vier weiteren Schweizer Fundorten entdeckt worden, hiess es von der Akademie weiter. Auch in antiken Minen von Laurion südlich von Athen sei das Mineral nachgewiesen worden.