Tiere
Kleine Schimpansen ahmen ihre Mutter auch beim Spielen nach

Kleine Schimpansen lernen von ihren Müttern, wie sie mit Werkzeugen umgehen müssen. Der Einfluss der Mutter kommt aber schon viel früher, bei den rein spielerischen Aktivitäten, zum Tragen.
Publiziert: 18.01.2018 um 14:51 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 19:40 Uhr
Kleine Schimpansen lernern ausschliesslich von ihren Müttern, sei es beim Spielen oder beim Benutzen von Werkzeugen.
Foto: Universität Neuenburg

Dies hat die Studie der Neuenburger Forscherin Noémie Lamon gezeigt, die sich mit dem Verhalten von wildlebenden Schimpansen in Uganda beschäftigt. Sie untersuchte 37 Tiere im Alter von 5 bis 50 Jahren und berichtete über ihre Ergebnisse im Fachblatt «Animal Behaviour».

Lamon interessierte sich vor allem dafür, wie die Affen mit Objekten aller Art umgehen. Die Manipulation von Objekten schult die Psychomotorik der Schimpansen, sodass sie später in der Lage sind, Objekte als Werkzeug zu benutzen. Das Spielen bereitet also auf die Handhabung von Werkzeugen vor.

Die Ethologin wollten wissen, nach welchen Kriterien die Affen die Objekte auswählen. Schimpansen sind für solche Studien besonders interessant, weil sie nur ein kleines Repertoire an Werkzeugen benutzen, wie die Universität Neuenburg in einer Mitteilung vom Donnerstag schreibt: Unter anderem Blätter und Äste.

Männliche Affen bedienen sich der Äste etwa, um andere Männchen einzuschüchtern. Schimpansen beider Geschlechter bauen mit Hilfe von Ästen auch ihre Nester. Mit Blättern werden etwa Parasiten zermalmt oder Schmutz und Blut weggeputzt.

Mutter dient als Modell für junge Schimpansen

Allerdings benutzt die untersuchte Schimpansengruppe - im Gegensatz zu den meisten ihrer Artgenossen in Afrika - keine Stöcke, um an ihr Essen zu kommen. Dementsprechend gaben die Affenkinder mit zehn Jahren beim Übergang ins Erwachsenenalter das Spiel mit Stöcken auf, weil ihre Mütter diese nicht benutzen, obwohl sie als Werkzeuge gut geeignet wären.

Dafür spielen die Affenjungen umso häufiger mit Objekten, derer sich ihre Mütter bedienen. «Die Tatsache, dass die Mutter als Modell für ihre Jungen dient, scheint ziemlich logisch», wird Lamon in der Mitteilung zitiert. «Interessant ist aber, dass sie das einzige Modell ist.»

Das Verhalten der anderen Gruppenmitglieder beeinflusst die kleinen Affen nämlich nicht, obwohl diese auch viel Zeit mit ihnen verbringen. Das Verhalten der Mutter ist demnach auch für das Spielverhalten der Affenjungen das einzige, was zählt.

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