Das Team um die Piloten Bertrand Piccard und André Borschberg will das Solarflugzeug nach etwa 62 Flugstunden in Mountain View unweit von San Francisco landen.
In dem engen Cockpit wird Piccard höchstens 20 Minuten am Stück schlafen. Sein Kollege Borschberg hatte im vergangenen Juli auf dem Flug von Japan nach Hawaii fünf Tage und Nächte allein in dem Flieger verbracht. Beim Rekordflug twitterte der Pilot mal über traumhafte Sonnenuntergänge, mal über Müdigkeit und die Sorge, einen Weg durch gefährliche Kaltfronten zu finden.
«Solar Impulse 2» stand bei den nächtlichen Vorbereitungen in Hawaii schon auf dem Rollfeld, als die Crew das Experimentalflugzeug aus Karbonfasern wieder in den Hangar rollen musste. Starke Winde hatten den Start zunächst verzögert.
Wegen beschädigter Batterien war schon im Juli 2015 die Fortsetzung der Weltumrundung unterbrochen worden. Zuvor hatte «Solar Impulse 2» einen Rekord aufgestellt, als es fast 8300 Kilometer ohne Zwischenstopps von Japan nach Hawaii geflogen war.
Die «Solar Impulse 2» hatte ihre Weltumrundung am 9. März in Abu Dhabi begonnen und legte bislang gut die Hälfte der Gesamtstrecke von 35'000 Kilometern zurück. Nach Kalifornien soll es noch zwei Landungen in den USA geben, bevor es nach Europa und wieder zurück nach Abu Dhabi geht. Der Flug hängt allerdings extrem von den Wetterbedingungen ab.
Mit ihrem spektakulären Flug wollen Piccard und Borschberg für den verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien werben. Die Weltumrundung erfolgt ohne einen Tropfen Treibstoff. Mehr als 17'000 Solarzellen auf den Tragflächen versorgen die vier Elektromotoren des Fliegers mit Energie. Mit 72 Metern hat der Leichtflieger eine grössere Spannweite als ein Jumbojet, wiegt aber bloss 2,3 Tonnen.
Das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) beglückwünschte das «Solar-Impulse»-Team zum Start. Das Flugzeug verkörpere «den Schweizer Pioniergeist und Pragmatismus» und stehe für den starken Cleantech-Sektor der Schweiz, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstagabend. Der Bund unterstützt das Solar-Projekt über verschiedene Institutionen, darunter sind die ETHL, die Departemente UVEK, EFD und EDA. (sda)