Sobald Sie sich im Internet bewegen, hinterlassen Sie Spuren. Um ganz unsichtbar zu werden, müssen Sie einigen technischen Aufwand betreiben. Doch auch schon wenige Vorsichtsmassnahmen verhindern, dass Ihre Daten in falsche Hände geraten. Hier einige Tipps:
1. Gesunder Menschenverstand
Würden Sie dieses Bikinifoto Ihrem Chef oder Ihrer Grossmutter zeigen? Falls nein, sollten Sie es auch nicht auf Facebook oder Instagram teilen. Auch Kinderfotos gehören nicht auf Social-Media-Plattformen. Nutzen Sie einen Gratisdienst wie Facebook oder Google, überlegen Sie sich, wieso dieser nichts kostet. Altruismus ist auch im Internet selten.
2. Konto-Privatsphäre überprüfen
Stellen Sie sicher, dass auf Social-Media-Plattformen nur Ihre Freunde Ihre Beiträge sehen können. In den Facebook-Einstellungen finden Sie diese Option unter «Privatsphäre». Dort können Sie ebenfalls verhindern, dass Ihr Facebook-Profil über Google gefunden wird. Und auch die Freundesliste sollten nur «Freunde» oder «nur ich» sehen dürfen.
Lohnenswert: Erstellen Sie Listen für Ihre Freunde. Sollen Ihre Fussballfotos nur den Freunden aus Ihrem Sportverein zugänglich sein? Mit Listen erreichen Sie das spielend.Sind Sie unsicher, wer Ihr Facebook-Profil anschauen kann? Mit der Facebook-Funktion «Anzeigen aus der Sicht von» können Sie Ihr Profil mit fremden Augen anschauen.Auch Instagram bietet private Konten. Dadurch sehen nur jene Menschen Ihre Beiträge, denen Sie es erlaubt haben.
3. App-Berechtigungen
Google Maps zeichnet ständig Ihre Position auf und speichert sie im Internet. Auch andere Apps sammeln Daten, weil Sie ihnen Zugriff auf das Gerät gewährt haben. Erlauben Sie jeder App nur jenen Zugriff, den sie wirklich braucht. Überprüfen Sie regelmässig diese Berechtigungen. Auf dem iPhone finden Sie diese Einstellungen im Register «Datenschutz», auf einem Android-Gerät unter «App-Berechtigungen».
4. Automatisch Cookies löschen
Cookies sind kleine Dateien, die eine Website auf Ihrem Computer oder Handy hinterlegt. Dadurch erkennt Sie eine Website wieder – und kann so Ihr Verhalten aufzeichnen. Alle gängigen Browser bieten die Option, alle Cookies beim Beenden zu löschen.
5. Registrieren mit E-Mail-Adresse statt Google-oder Facebook-Konto
Bei vielen Internetangeboten müssen Sie sich nicht mehr mit Ihrer E-Mail-Adresse registrieren, sondern können direkt Ihr Google- oder Facebook-Konto verwenden. Bequem, Sie müssen sich so kein weiteres Passwort merken. Problematisch dabei: Ihre Daten werden direkt mit Ihrem Facebook- oder Google-Profil verknüpft. Melden Sie sich stattdessen besser mit einer zweiten, anonymen E-Mail-Adresse an.
6. Lauschangriff im Schlafzimmer
Intelligente Lautsprecher wie Amazon Alexa oder Google Home hören Ihnen ununterbrochen zu. Sollten Sie Apples Siri oder OK Google aktiviert haben, hört auch Ihr Handy jedes Ihrer Gespräche mit. Für Hacker sind diese Geräte ein gefundenes Fressen. Man munkelt, dass Gespräche analysiert werden, um gezielt Werbung zu schalten.
Überlegen Sie sich gut, ob Sie Ihre Privatsphäre gegen Bequemlichkeit eintauschen wollen.
7. So hinterlassen Sie keine Spuren
- Wollen Sie vollends zum Internet-Geist werden, empfehlen wir: Tauschen Sie Whatsapp gegen eine sichere App wie Signal oder Threema. Whatsapp verschlüsselt zwar Ihre Texte, nicht jedoch Bilder.
- Weichen Sie auf eine Suchmaschine wie DuckDuckGo aus, die nicht Ihren gesamten Suchverlauf speichert.
- Tarnen Sie Ihre Spuren, indem Sie über VPN surfen. Auch der «Tor»-Browser ist eine Möglichkeit.
- Verschlüsseln Sie Ihre E-Mails, zum Beispiel mit dem kostenlosen Standard OpenPGP. (Simon Huwiler)
Worum geht es bei der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO)?
Die Datenschutz-Grundverordnung, die ab heute gilt, ist eine gundlegene Überarbeitung der bisherigen EU-Datenschutzregeln. Die Rechte von europäischen Konsumenten werden gestärkt und intransparentes Sammeln von Personendaten unterbunden.
Gilt die DSGVO nur in der EU?
Aber auch Schweizer Firmen können betroffen sein: Entweder wenn sie Daten von Personen in der EU sammeln oder wenn sie diesen Personen Waren oder Dienstleistungen verkaufen oder kostenlos anbieten. Für Schweizer Bürger bleibt unser Datenschutzgesetz massgebend, das nun den EU-Regeln angepasst wird.
Wie müssen sich Schweizer Unternehmen verhalten?
Hiesige Firmen, die Angebote an EU-Bürger verkaufen, deren Internet-Aktivitäten überwachen oder kostenlose Newsletter an sie versenden, sollten ihre Datenschutzbestimmungen überprüfen. Und sie müssen prüfen, ob sie eine Datenschutzvertretung in der EU zu bestimmen haben.
Und wenn sich eine Firma nicht an die DSGVO hält?
Personen, die Datenschutzverletzungen erleiden, können sich bei der EU-Aufsichtsbehörde melden. Und Firmen, die auf Datenschutzverletzungen stossen, haben diese innerhalb von 72 Stunden zu melden.
Wie werden Verstösse sanktioniert?
Die DSGVO sieht hohe Bussgelder vor, die sich auf bis zu 20 Millionen Euro oder 4 Prozent des weltweiten Umsatzes belaufen können. Gross dürfte auch der Reputationsschaden sein – wie das aktuelle Facebook zeigt.
Worum geht es bei der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO)?
Die Datenschutz-Grundverordnung, die ab heute gilt, ist eine gundlegene Überarbeitung der bisherigen EU-Datenschutzregeln. Die Rechte von europäischen Konsumenten werden gestärkt und intransparentes Sammeln von Personendaten unterbunden.
Gilt die DSGVO nur in der EU?
Aber auch Schweizer Firmen können betroffen sein: Entweder wenn sie Daten von Personen in der EU sammeln oder wenn sie diesen Personen Waren oder Dienstleistungen verkaufen oder kostenlos anbieten. Für Schweizer Bürger bleibt unser Datenschutzgesetz massgebend, das nun den EU-Regeln angepasst wird.
Wie müssen sich Schweizer Unternehmen verhalten?
Hiesige Firmen, die Angebote an EU-Bürger verkaufen, deren Internet-Aktivitäten überwachen oder kostenlose Newsletter an sie versenden, sollten ihre Datenschutzbestimmungen überprüfen. Und sie müssen prüfen, ob sie eine Datenschutzvertretung in der EU zu bestimmen haben.
Und wenn sich eine Firma nicht an die DSGVO hält?
Personen, die Datenschutzverletzungen erleiden, können sich bei der EU-Aufsichtsbehörde melden. Und Firmen, die auf Datenschutzverletzungen stossen, haben diese innerhalb von 72 Stunden zu melden.
Wie werden Verstösse sanktioniert?
Die DSGVO sieht hohe Bussgelder vor, die sich auf bis zu 20 Millionen Euro oder 4 Prozent des weltweiten Umsatzes belaufen können. Gross dürfte auch der Reputationsschaden sein – wie das aktuelle Facebook zeigt.
Mit diesen drei Tipps können Handynutzer den Datenschutz erhöhen:
Rechte bewusst verteilen: Beim Download einer App jeweils genau prüfen, worauf diese zugreifen kann. Den genauen Standort fragen viele Anwendungen standardmässig ab, funktionieren aber auch ohne dauernden GPS-Zugriff problemlos. Man kann dies etwa ganz abschalten oder den Orts-Zugriff nur erlauben, wenn die App aufgestartet wurde, sprich, wenn man sie wirklich braucht.
Schnittstellen ausschalten: Braucht man WLAN, GPS oder Bluetooth nicht, kann man diese sowohl bei Android wie auch beim iPhone ganz einfach ausschalten. Positiver Nebeneffekt: Der Handy-Akku hält so länger.
Rundum gesichert: Ein Passwort bzw. ein Fingerabdruck-Scan zum Einschalten des Gerätes sollte Standard sein. Beim Backup von Fotos, Kontakten und so weiter muss man selber entscheiden, ob man dieses Apple oder Google über den Cloud-Service anvertrauen will. Oder dies lokal auf einem Computer erledigt.
Mit diesen drei Tipps können Handynutzer den Datenschutz erhöhen:
Rechte bewusst verteilen: Beim Download einer App jeweils genau prüfen, worauf diese zugreifen kann. Den genauen Standort fragen viele Anwendungen standardmässig ab, funktionieren aber auch ohne dauernden GPS-Zugriff problemlos. Man kann dies etwa ganz abschalten oder den Orts-Zugriff nur erlauben, wenn die App aufgestartet wurde, sprich, wenn man sie wirklich braucht.
Schnittstellen ausschalten: Braucht man WLAN, GPS oder Bluetooth nicht, kann man diese sowohl bei Android wie auch beim iPhone ganz einfach ausschalten. Positiver Nebeneffekt: Der Handy-Akku hält so länger.
Rundum gesichert: Ein Passwort bzw. ein Fingerabdruck-Scan zum Einschalten des Gerätes sollte Standard sein. Beim Backup von Fotos, Kontakten und so weiter muss man selber entscheiden, ob man dieses Apple oder Google über den Cloud-Service anvertrauen will. Oder dies lokal auf einem Computer erledigt.
Sie können Ihr Facebook-Konto in den Einstellungen unter «Allgemein, Konto Verwalten» deaktivieren, trotzdem wird es nicht gelöscht. Um sich dauerhaft aus Facebook zu verabschieden, müssen Sie über die Facebook-Hilfe nach «Konto dauerhaft löschen» suchen. Dort können Sie die Löschung beantragen. Dies kann gerne 90 Tage dauern. Einfacher ist es, den Datenschutz zu verbessern. Mit jedem Like, Klick oder angeschauten Video erzeugt Facebook ein Persönlichkeitsprofil von uns. In dieses Profil bietet Facebook Einsicht. Wechseln Sie dazu in die Facebook-Einstellungen und klicken auf «Werbeanzeigen». Unter «Deine Interessen» listet Facebook auf, was Ihnen laut Facebook gefallen könnte, unterteilt in Kategorien wie «Aktuelles und Unterhaltung», «Hobbys» oder «Personen». Weitere Einschätzungen von Facebook finden Sie unter «Deine Informationen» und unter «Deine Kategorien». Sie können Facebook den Datensammeltrieb nicht austreiben, können aber das Unternehmen an die kurze Leine nehmen. In Einstellungen unter «Apps» finden Sie alle für Facebook programmierten Apps, denen Sie Zugriff erteilt haben. Dort können Sie die Berechtigungen der Apps einschränken oder entfernen. Nicht nur ihre Apps sammeln Daten, auch Apps von Freunden lesen Ihre Daten. Auf derselben Seite unter «Von anderen Personen verwendete Apps» können Sie dies einschränken. Deaktivieren Sie dazu alle Einstellungen.
Sie können Ihr Facebook-Konto in den Einstellungen unter «Allgemein, Konto Verwalten» deaktivieren, trotzdem wird es nicht gelöscht. Um sich dauerhaft aus Facebook zu verabschieden, müssen Sie über die Facebook-Hilfe nach «Konto dauerhaft löschen» suchen. Dort können Sie die Löschung beantragen. Dies kann gerne 90 Tage dauern. Einfacher ist es, den Datenschutz zu verbessern. Mit jedem Like, Klick oder angeschauten Video erzeugt Facebook ein Persönlichkeitsprofil von uns. In dieses Profil bietet Facebook Einsicht. Wechseln Sie dazu in die Facebook-Einstellungen und klicken auf «Werbeanzeigen». Unter «Deine Interessen» listet Facebook auf, was Ihnen laut Facebook gefallen könnte, unterteilt in Kategorien wie «Aktuelles und Unterhaltung», «Hobbys» oder «Personen». Weitere Einschätzungen von Facebook finden Sie unter «Deine Informationen» und unter «Deine Kategorien». Sie können Facebook den Datensammeltrieb nicht austreiben, können aber das Unternehmen an die kurze Leine nehmen. In Einstellungen unter «Apps» finden Sie alle für Facebook programmierten Apps, denen Sie Zugriff erteilt haben. Dort können Sie die Berechtigungen der Apps einschränken oder entfernen. Nicht nur ihre Apps sammeln Daten, auch Apps von Freunden lesen Ihre Daten. Auf derselben Seite unter «Von anderen Personen verwendete Apps» können Sie dies einschränken. Deaktivieren Sie dazu alle Einstellungen.