1. Unkraut aus der Steppe
Ein Unkraut, das in der Steppe von Kasachstan wächst, hat das Interesse internationaler Forscher geweckt – der Russische Löwenzahn. Aus seinem Wurzelsaft lässt sich Latexmilch gewinnen, die zu hochwertigem Kautschuk verarbeitet werden kann.
2. Regenwald bleibt stehen
Die Erforschung von Pflanzen, die Latex liefern, wird von der EU seit sechs Jahren mit 5,9 Millionen Franken gefördert. Jetzt hat der Russische Löwenzahn als Hoffnungsträger sogar den Kautschukbaum überrundet. Das Unkraut ist anspruchslos und wächst, ohne dass dafür Wald gerodet werden muss wie für den Kautschukbaum in Brasilien.
3. Leben mit Gummi
Rund 30'000 Produkte unseres Alltags enthalten natürlichen Gummi: Nuggis, Bettflaschen, OP-Handschuhe, Gummistiefel, Klebstoffe, Autopneus – und Kondome.
4. Latex-Allergie
Doch viele Menschen reagieren auf Latex allergisch. Der häufige Kontakt, etwa mit Handschuhen, löst bei 17 Prozent des medizinischen Personals Hautausschlag oder Asthma aus. Der neue Löwenzahn-Gummi soll hingegen gut verträglich sein. Damit haben auch Männer, die Latex-Kondome nicht vertragen, keine Ausrede mehr. Der Unkraut-Pariser – das Ende der vorgetäuschten Latex-Allergie.
5. Gefragter Rohstoff
Gummi war neben Kohle und Stahl der wichtigste Rohstoff für die Industrialisierung. Heute sind Pneuhersteller auf das Unkraut aus Kasachstan erpicht: Aus einer Hektare Löwenzahn lässt sich eine Tonne Kautschuk gewinnen. Genug für 66 Autopneus oder sicheren Sex mit 500'000 Kondomen.