Die Ungeborenen sind damit nicht mehr nur schwarzweiss und grobkörnig zu sehen, sondern in lebensechten Hauttönen und extrem scharf.
Durch die 3D-Technik lässt sich der Blickwinkel verändern, falls Eltern oder Arzt zum Beispiel die Rückseite des Köpfchens sehen wollen. Die «Beleuchtung» wird vom Computer erzeugt, auch sie lässt sich auf Wunsch verschieben.
Dr. Bertrand Benoit vom Fürstin-Gracia-Spital in Monaco hat die Aufnahmen, die hier zu sehen sind, erstellt. Er gehört zu den Testern des neuen Verfahrens «HDlife», das General Electric erfunden hatte und auf einer Messe 2011 zeigte.
Auf den ersten Blick erinnern die Aufnahmen an den berühmten Bildband «Ein Kind entsteht» des schwedischen Fotografen Lennart Nilsson von 1965. Allerdings führte Nilsson seine Kamera und eine Lampe durch ein Endoskop in die Gebärmutter. Viele Bilder zeigten – wie er später zugab – gar keine lebenden Föten, sondern entstanden in Abtreibungskliniken.
Das neue Ultraschall-System dagegen funktioniert wie das traditionelle Verfahren. Es schadet weder Kind noch Mutter. Entscheidend ist die Software, die daraus die farbigen 3D-Bilder errechnen kann.
Erste Frauenkliniken beginnen bereits, ihre Praxen mit dem neuen System auszustatten – allerdings müssen die Mütter die Extrakosten dieser Aufnahmen selbst tragen.