Im Mittel hätten 50 Käfer die Dunghaufen besiedelt, sagte Käferspezialist Jörn Buse. «Einzelne Dunghaufen enthielten sogar mehr als 800 Tiere.»
Die Käfer haben im Ökosystem eine wichtige Rolle, wie der Experte für Biodiversität im Nationalparkteam erläuterte: «Ohne ihre fleissige Arbeit wäre der Nährstoffkreislauf nicht geschlossen.» Die Hinterlassenschaften der Käferlarven seien Dünger für Pflanzen. Ausserdem belüfteten die Käfer den Boden, wenn sie sich hindurchgraben - und brächten so auch im Dung enthaltene Pflanzensamen in den Boden.
Ein etwa 600 Kilogramm schweres Rind liefere im Laufe seines Lebens mehr als elf Tonnen Dung auf der Weidefläche, hiess es unter Berufung auf Untersuchungen aus England. Etwa 120 Kilogramm Insektenlarven nutzten den Dung. «Grob geschätzt kann man sagen, dass jedes extensiv gehaltene Rind eine Masse an Insekten fördert, die etwa einem Fünftel der eigenen Körpermasse des Rindes entspricht», sagte Buse. Gerade Rinderhaltung werde mit Blick auf den Klimawandel wegen der CO2-Bilanz zunehmend negativ beurteilt. Bei Freilandhaltung ergibt sich seinen Angaben nach ein anderes Bild: «Ihr Beitrag für den Insektenschutz wird bisher stark unterschätzt.»
(SDA)