Stromspar-Massnahme
Nasa schaltet «Voyager»-Instrumente ab

Damit die beiden «Voyager»-Raumsonden noch weiter Daten aus den Tiefen des Alls liefern können, schaltet die US-Raumfahrtbehörde Nasa Instrumente an Bord der Sonden ab. So solle Strom gespart werden.
Publiziert: 08.03.2025 um 16:25 Uhr
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Aktualisiert: 09.03.2025 um 10:39 Uhr
Die Voyager-Sonden der Nase sind schon seit mehr als 47 Jahren unterwegs. (Archivbild)
Foto: KEYSTONE/AP/Nasa
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SDASchweizerische Depeschenagentur

«Wenn wir jetzt nicht auf jeder «Voyager»-Sonde ein Instrument abstellen, hätten sie wahrscheinlich nur noch ein paar Monate Energie, bevor wir das Ende der Mission verkünden müssten», erklärte Projektmanagerin Suzanne Dodd.

Die «Voyager»-Zwillinge (auf Deutsch etwa: Reisende) sind die am weitesten von der Erde entfernten menschengemachten Objekte. Die beiden unbemannten Sonden waren 1977 gestartet. Sie sollten Planeten des äusseren Sonnensystems erkunden, flogen schliesslich aber sogar über die Grenze des Sonnensystems hinaus. Auch Schweizer Forschende sind an Analysen von Daten der Sonden beteiligt.

Wie die Nasa weiter mitteilte, wurde schon Ende Februar ein Experiment auf «Voyager 1» beendet, das aus drei Teleskopen besteht, die kosmische Strahlung massen. Ende März soll auf «Voyager 2» ein Instrument ausgeschaltet werden, das geladene Teilchen mit wenig Energie misst. Auf jeder Sonde liefen dann noch drei von ursprünglich einmal zehn Instrumenten.

Die Zwillingssonden nutzen ein Energiesystem, das Strom aus der Wärme von radioaktiv zerfallendem Plutonium erzeugt. Beide verlieren laut Nasa jedes Jahr etwa vier Watt. «Die Energie wird knapp», erklärte Dodd. Trotzdem versuche die Nasa, die beiden so lange wie möglich zu betreiben. In etwa einem Jahr müssten wohl weitere Instrumente abgestellt werden. Dann könnten die Sonden möglicherweise bis in die 2030er Jahre betrieben werden.

Der «Voyager»-Wissenschaftler Patrick Koehn ergänzte: «Die «Voyager»-Raumsonden haben ihre ursprüngliche Mission, die äusseren Planeten zu erforschen, weit übertroffen.» Jedes bisschen an zusätzlichen Daten sei ein Bonus für die Heliophysik. Die beiden Sonden haben die Heliosphäre unserer Sonne verlassen – einer Art Blase im interstellaren Raum, die massgeblich durch den Sonnenwind gebildet wird.

Die beiden Sonden sind nur mehr als 25 Milliarden Kilometer beziehungsweise 21 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. Wegen der Entfernung benötigt ein Radiosignal 23 Stunden beziehungsweise 19,5 Stunden zu ihnen.

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