Valeria von Däniken, Mediamatikerin im 2. Lehrjahr bei Opacc, hat sich in eine gepolsterte Koje im obersten Stockwerk zurückgezogen. Hier kann sie in Ruhe ihren Aufgaben nachgehen. Sie geniesst das Vertrauen ihrer Fachvorgesetzten und kann sich so auch mal aus dem Trubel des Büros entfernen. «Ich wurde von Anfang an bei verschiedenen Tätigkeiten eingesetzt und mir wurde schnell Verantwortung übertragen», sagt sie.
Überhaupt herrscht beim Unternehmen mit seinen 175 Mitarbeitenden eine positive Stimmung. Obschon auch Opacc das Hauptproblem der Branche zu spüren bekommt: der Mangel an Fachkräften. So konnte 2021 die Software-Anbieterin im luzernischen Rothenburg von 22 neu geschaffenen Stellen noch nicht alle besetzen. Man werde nicht von Corona gebremst, sondern vom «ausgetrockneten Personalmarkt», bilanziert Opacc. Trotzdem wirken Marco Stuber und Regina Gripenberg entspannt. Der Leiter Berufsbildung sowie die Finanzchefin, Partnerin und Mitglied der Geschäftsleitung wissen, dass sie das passende Personal finden.
«Ich würde sagen, wir sind auf gutem Weg. Aber es ist natürlich ein Aufwand. Es reicht nicht, dass wir sagen: Wir haben einen tollen Arbeitsplatz und einen tollen Campus. Man muss auch das Renommee auf dem Markt haben», so Regina Gripenberg. Die Fluktuation von tiefen 3,2 Prozent spricht für die Arbeitgeberin. Zudem werden viele neue Mitarbeitende von Opacc-Angestellten angeworben. «Das heisst, dass sie sich hier wohlfühlen. Und das ist ein Paket aus verschiedenen Sachen, die zusammenspielen», so Gripenberg.
Erste Kontakte in der Schule
Um auf dem Arbeitsmarkt attraktiv zu sein und genügend neue Talente zu fördern, setzt die Firma ein ganzes Massnahmenpaket um, dazu gehört auch das Label «Friendly Work Space» von Gesundheitsförderung Schweiz. Einerseits werden laufend Mediamatiker und Mediamatikerinnen und neu auch Informatiker und Informatikerinnen EFZ Plattformentwicklung ausgebildet. Doch dass sie genügend Lernende finden, sei nicht selbstverständlich, wie Marco Stuber betont. Es gehe darum, das Berufsbild Mediamatiker und die Arbeitgeberin Opacc bekannt zu machen. Von Broschüren an Schulen, Präsenz am Lehrstellenparcours über den nationalen Zukunftstag sowie Informations- und Schnuppertage bietet das Softwareunternehmen zahlreiche Kontaktmöglichkeiten.
«Den Aufwand, den wir betreiben, bis wir einen Lehrling zu uns holen können, sieht nach relativ viel aus. Aber wir hatten in 20 Jahren noch keinen Lehrabbruch und niemanden, der die Abschlussprüfung nicht bestanden hat», sagt der Leiter Berufsbildung stolz. Der Aufwand zahlt sich aus: Jedes Jahr beginnen zwei Lernende ihre Mediamatiker-Ausbildung bei der Opacc. Das Ziel ist, dass sie auch die Berufsmatura machen können. Einige würden danach neben dem Studium weiter bei Opacc arbeiten, andere später zurückkehren, so Stuber.
Lernende von Anfang an voll integrieren
Vielleicht wird auch Mara Kiener dereinst eine Weiterbildung machen. Derzeit ist die angehende Mediamatikerin im 2. Lehrjahr. Der Start ist geglückt, sie fühlte sich vom ersten Tag an «voll als Mitarbeiterin akzeptiert, und ich durfte Verantwortung übernehmen.» Ihre Kollegin Valeria von Däniken ergänzt, dass der Berufseinstieg dank Teambuilding gut gelungen sei. Sie konnte bei Lehrbeginn auf einer Wanderung ihre künftigen Arbeitskolleginnen und -kollegen kennenlernen.
Beide haben sich verschiedene Berufe angesehen und sich dann für die Ausbildung zur Mediamatikerin entschieden. Und beide hatten Respekt vor dem Übertritt ins Berufsleben, Bedenken, ob ihre Vorkenntnisse ausreichen und Unsicherheiten bezüglich der unbekannten Berufswelt. Für die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz ist diese Lebensphase besonders heikel. «Frühe Erfahrungen im Berufsleben – wie die Interaktion mit Berufsbildungsverantwortlichen, Vorgesetzten und Lehrpersonen in der Berufsschule – haben dabei einen grossen Einfluss auf die Aneignung und den Ausbau von wichtigen persönlichen Ressourcen wie Selbstwertgefühl, Selbstwirksamkeit und Belastbarkeit. In welche Richtung die zukünftige Laufbahn führt, kann stark von frühen beruflichen Erfahrungen abhängen», hält Gesundheitsförderung Schweiz in ihrem Arbeitspapier 55 «Junge Erwerbstätige – Arbeitsbedingungen und Gesundheit» fest.
Das Programm Apprentice von Gesundheitsförderung Schweiz bietet hier ein spezielles Angebot für Berufsbildende zur Förderung der psychischen Gesundheit von Lernenden. Auch Marco Stuber nutzt die Tipps und schaut sich Fallbeispiele an. Für ihn sind aber die regelmässigen Treffen und Einzelgespräche mit den Lernenden und Fachvorgesetzten besonders wichtig: «So spürt man mögliche Probleme früh heraus.»
Das Label «Friendly Work Space» setzt den Schweizer Qualitätsstandard für systematisch umgesetztes betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM), das vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) und Bundesamt für Gesundheit (BAG) unterstützt wird. Die Zertifizierung stellt die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz aus, die von Kantonen und Versicherern getragen wird und einen gesetzlichen Auftrag hat.
«Systematisches Gesundheitsmanagement lohnt sich für eine Firma aufgrund der präventiven Wirkung und Massnahmen zu einer raschen Wiedereingliederung von Mitarbeitenden auch finanziell. BGM und speziell das Label «Friendly Work Space» wirken zudem attraktiv auf Stellensuchende, was ein Vorteil für Unternehmen in der Rekrutierung ist. Und mit Apprentice bietet Gesundheitsförderung Schweiz zudem ein Angebot für Berufsbildende zur Förderung der psychischen Gesundheit von Lernenden», so Thomas Brändli, Projektleiter Kommunikation BGM.
Das Label «Friendly Work Space» setzt den Schweizer Qualitätsstandard für systematisch umgesetztes betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM), das vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) und Bundesamt für Gesundheit (BAG) unterstützt wird. Die Zertifizierung stellt die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz aus, die von Kantonen und Versicherern getragen wird und einen gesetzlichen Auftrag hat.
«Systematisches Gesundheitsmanagement lohnt sich für eine Firma aufgrund der präventiven Wirkung und Massnahmen zu einer raschen Wiedereingliederung von Mitarbeitenden auch finanziell. BGM und speziell das Label «Friendly Work Space» wirken zudem attraktiv auf Stellensuchende, was ein Vorteil für Unternehmen in der Rekrutierung ist. Und mit Apprentice bietet Gesundheitsförderung Schweiz zudem ein Angebot für Berufsbildende zur Förderung der psychischen Gesundheit von Lernenden», so Thomas Brändli, Projektleiter Kommunikation BGM.
Label «Friendly Work Space» als wichtiges Zeichen
Dass Mara Kiener und Valeria von Däniken der Übergang von der Schule in den Beruf so gut gelang, liegt sicherlich am Teamgeist und dem Umgang bei Opacc. «Ich finde es enorm wichtig, dass man den Lernenden auf Augenhöhe begegnet», sagt Marco Stuber. Darüber hinaus bietet der Campus auch architektonische Elemente, die den Austausch fördern: Frei zugängliche Kaffeeküchen für den Pausenschwatz, eine Lounge mit Billardtisch, Töggelikasten, Computergames und Bar sorgen für den informellen Austausch, ein Bistro mit Garten für das leibliche Wohl. Wer ungestört arbeiten will, findet geschlossene Rückzugsräume oder kann in die Bibliothek. Sogar ein Powernap ist möglich: Dafür gibts extra Schlafkojen.
Für GL-Mitglied Regina Gripenberg gehört das alles zum Gesamtpaket des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM). Sie wurde 2010 am kantonalen Gesundheitstag darauf aufmerksam und stellte fest: «Wir machen schon sehr vieles gut.» Dennoch sei klar gewesen, dass sie in der Systematik einiges tun müssten. Was Gripenberg bei Opacc dann auch umsetzte. Das systematisch angewandte Gesundheitsmanagement führte schliesslich zur Auszeichnung als «Friendly Work Space»-Betrieb durch Gesundheitsförderung Schweiz.
«Mit dem Label können wir unsere Bemühungen gegen aussen und gegen innen zeigen. Uns ist dies sehr wichtig», sagt sie. Es sei eine tagtägliche Herausforderung, einen Arbeitsplatz zu schaffen, bei dem die Leute Freude haben und gerne arbeiten, so Gripenberg. «Denn die Belastung unserer Mitarbeitenden ist enorm.»
Gesundheitsförderung über alle Stufen verankern
Das Label sei «auch sehr wichtig auf dem ausgetrockneten Personalmarkt», betont die Finanzchefin. Es ist aber auch ganz klar ein Statement gegen innen. Die BGM-Massnahmen werden bei Opacc von einer Arbeitsgruppe mit rund sechs Personen begleitet. Für sie als BGM-Verantwortliche seien diese das Sprachrohr der Mitarbeitenden, so Gripenberg. Dabei sollen die verschiedensten Bedürfnisse abgeholt werden – auch jene der Lernenden.
«Wir machen vieles aus einer Selbstverständlichkeit heraus. Dadurch dass wir das untereinander leben, ist es logisch, dass wir das auch mit den Lernenden so machen», betont Berufsbildner Stuber. Daraus resultieren auch Tipps an die Fachvorgesetzten seitens der Lernenden. Etwa, dass diese «Kritik und Lob direkt äussern. Das Gespräch suchen, Interesse zeigen und nachfragen.» Denn Lernende und Berufsbildende könnten beide voneinander lernen, wie die Auszubildenden festhalten. «Wenn ich so was zurückbekomme, weiss ich genau, wir machen bis hin zu den Lernenden etwas richtig. Denn genau das ist ja Gesundheitsförderung», schliesst Marco Stuber.
Junge Erwerbstätige – Arbeitsbedingungen und Gesundheit. Arbeitspapier von Gesundheitsförderung Schweiz.
Apprentice ist ein Angebot von Gesundheitsförderung Schweiz für Berufsbildende zur Förderung der psychischen Gesundheit von Lernenden.
Die Website der Lernenden bei Opacc
Berufsbild Mediamatiker
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Dieser Beitrag wurde vom Ringier Brand Studio im Auftrag eines Kunden erstellt. Die Inhalte sind journalistisch aufbereitet und entsprechen den Qualitätsanforderungen von Ringier.
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