Allein in den vergangenen zwei Jahrzehnten nahm die CO2-Konzentration laut einem am Montag in Genf veröffentlichten Bericht der Weltmeteorologieorganisation (WMO) um mehr als zehn Prozent zu. Wegen der langen Lebensdauer dieses Treibhausgases in der Atmosphäre werden diese bereits erfolgten Emissionen noch jahrzehntelang für einen Temperaturanstieg sorgen, selbst wenn von jetzt an der Treibhausgasaustoss schnell auf null zurückgefahren würde.
«Wir sind eindeutig nicht auf Kurs, das Ziel des Paris-Abkommens zu erreichen», warnte WMO-Chefin Celeste Saulo. Das 2015 geschlossene Pariser Klimaabkommen sieht vor, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen, möglichst sogar auf 1,5 Grad. Solange die Menschheit jedoch weiterhin Treibhausgase etwa durch die Nutzung fossiler Energieträger wie Erdöl und Erdgas produziert, nimmt deren Konzentration in der Erdatmosphäre zu und sorgt für einen weiteren Temperaturanstieg.
Die fortschreitende Erderwärmung geht laut WMO zu 64 Prozent auf den Ausstoss von CO2 zurück. Aber auch Methan und Stickstoffoxid, auch bekannt als Lachgas, sind bedeutende Treibhausgase. Seit dem vorindustriellen Zeitalter (vor 1750) stieg die CO2-Konzentration bis 2023 um 151 Prozent, bei Methan um 265 Prozent und bei Stickstoffoxid um 125 Prozent.
Diese Werte seien «mehr als Statistik», so Saulo. Jeder weitere Anstieg der Treibhausgaskonzentration und «jeder Bruchteil eines Grads» der weiteren Erderwärmung habe «eine reale Auswirkung auf unser Leben und unseren Planeten».