Dies mache den Einsatz von Mischrationen bei Kleinwiederkäuern anspruchsvoll, hiess es in einer Publikation von Agroscope am Freitag. Denn für die intensive Milchproduktion würden bei Schafen und Ziegen zunehmend Mischrationen eingesetzt.
In Studien an 24 Milchschafen und 24 Milchziegen sei getestet worden, ob Schafe und Ziegen diese Mischrationen selektionieren können. Das Fazit: Sowohl Milchschafe als auch Milchziegen suchten in den Mischungen nach den längeren Partikeln und veränderten die Ration innert weniger Stunden substantiell. Milchschafe selektierten auch verstärkt nach Rohprotein. Die Ergebnisse zeigten eindrücklich, wie kleine Wiederkäuer in der Lage seien, die Futtergrundlage entsprechend ihren Bedürfnissen anzupassen.
Wurde Grassilage oder Heu einzeln vorgelegt, wurde beides in ähnlichen Mengen gefressen, nicht aber die Mischung aus den beiden, wie es weiter hiess. Dies zeige, dass Ziegen und Schafe Mischrationen nicht bevorzugten.
Im Weiteren sei das Fress- und Sozialverhalten untersucht worden. So seien Schafe stark synchron im Verhalten und Ziegen sehr strikt im Durchsetzen der Rangordnung. Beides könne den Zugang zum Futter erschweren.
Ziegen hätten etwas mehr Auseinandersetzungen am Fressplatz als Schafe. Die Auseinandersetzungen hätten bei beiden Tierarten abgenommen, je mehr Fressplätze pro Tier zur Verfügung standen. Da Mischrationen selektiert werden und die Futterqualität rasch abnimmt, müssen laut Agroscope alle Tiere gleichzeitig fressen können.
Weiter sei auf sechs Milchschafbetrieben die Erhöhung der Fütterungshäufigkeit von 1 bis 2 Mal täglich auf 5 Mal pro Tag untersucht worden. Bei häufigerer Fütterung seien mehr Tiere gleichzeitig am Fressen und es gebe weniger Auseinandersetzungen.