Vor etwa zwanzig Millionen Jahren wurde das Schweizer Mittelland vom Meer überflutet. Im Gewässer schwammen Haie, Rochen, Wale und Delfine. Zwei Delfinfamilien haben Zürcher Paläontologen anhand von Fossilien nun erstmals identifiziert.
Die Forschenden um Gabriel Aguirre-Fernández analysierten rund 300 fossile Überreste von Meeressäugern, die in vier Schweizer Museen aufbewahrt werden. Besonders interessierten sie sich für die Innenohr-Knochen, weil diese eine Klassifizierung der einzelnen Arten erlauben, wie die Universität Zürich am Dienstag mitteilte.
Qualität der Fossilien ist schlecht
So gelang es den Paläontologen, Exemplare drei Meeressäuger-Familien eindeutig zuzuordnen. Wie sie im Fachblatt «PeerJ» berichten, fanden sich unter den Fossilien die Überreste von Kentriodontiden, Squalodelphinidae und Physeteridae.
Während von letzteren, die mit den heute lebenden Pottwalen verwandt sind, bereits bekannt war, dass es sie in der Schweiz gab, wurden die zwei Delfinfamilien zum ersten Mal in den Sedimenten der sogenannten Oberen Meeresmolasse identifiziert.
Ob sich darunter um bislang gänzlich unbekannte Arten handle, lasse sich aufgrund der schlechten Qualität der Fossilien nicht eindeutig bestimmen, so die Forschenden. (SDA)