Schweizer Grossteleskop
Neues Instrument für Suche nach Leben im All

Ein neues Schweizer Instrument ist am Grossteleskop der Europäischen Südsternwarte (Eso) in Chile installiert worden. Es soll unter anderem dabei helfen, auf fernen Planeten nach Spuren von Leben zu suchen.
Publiziert: 12.12.2023 um 10:59 Uhr
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Aktualisiert: 12.12.2023 um 15:55 Uhr
Das La-Silla-Observatorium der Eso liegt in der Atacama-Wüste in Chile auf einer Höhe von 2400 Metern über dem Meeresspiegel.
Foto: Unige/Ewelina Obrzud

Beim neuen Instrument handelt es sich um einen sogenannten Laser-Frequenzkamm, der vom Schweizer Zentrum für Elektronik und Mikrotechnik (CSEM) entwickelt wurde, wie dieses am Dienstag mitteilte.

Der Laser-Frequenzkamm erzeugt Licht mit einem aussergewöhnlich stabilen Frequenzspektrum, das sich durch gleichmässig verteilte Linien auszeichnet. Es dient als optischer Massstab, wie das CSEM erklärte. Damit kann die Geschwindigkeit, mit der sich ein Stern auf die Erde zu oder von der Erde weg bewegt, genauer bestimmt werden.

Das neue Instrument ist Teil des Near Infra Red Planet Searcher (Nirps), das gemeinsam vom Departement für Astronomie der Universität Genf (Unige) und der Universität Montreal (Kanada) geleitet wird. Mit der neuen Technologie werde Nirps auf eine bisher unerreichte Genauigkeit und Präzision kalibriert, teilte das CSEM mit. Sie solle helfen, die Geheimnisse ferner Planeten zu entschlüsseln. Dazu gehöre auch die Suche nach Spuren ausserirdischen Lebens.

Aus der Geschwindigkeit, mit der sich ein Stern bewegt, können die Forscherinnen und Forscher schlussendlich ablesen, ob er von Planeten umkreist wird. Denn wenn ein Planet den Stern umkreist, bewirkt seine Schwerkraft, dass sich der Mutterstern hin und her bewegt oder «wackelt». Je genauer diese Messungen sind, desto mehr können die Forschenden zum Beispiel über die Masse der Planeten herausfinden.

Das Nirps-Konsortium erwartet von diesem Gerät einen entscheidenden Impuls für die Entschlüsselung der Geheimnisse des Universums, wie das CSEM in der Mitteilung schrieb. «Damit kann Nirps das Verhalten und die Eigenschaften erdähnlicher Exoplaneten besser bestimmen, was eine neue Ära der Entdeckung und der Erforschung einläuten wird», hiess es in der Mitteilung.

(SDA)

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