War Judas vielleicht sogar Jesu bester Freund? Indem er ihn zwar an die damaligen Machthaber, den Römern, verriet, ihn damit aber seiner eigentlichen Bestimmung zuführte, nämlich dem Erlösertod am Kreuz?
Das ist jedenfalls die Botschaft des so genannten Judas-Evangeliums. Das ist ein Text aus dem 3./4. Jahrhundert nach Christus, der aus dem Koptischen übersetzt und jetzt einer grösseren Öffentlichkeit vorgestellt wurde.
Diese Aussage widerspricht den «offiziellen» Evangelien krass. Für die ist Judas natürlich der Erz-Schurke. Aber wer hätte ein Interesse an diesem ganz anderen Judas haben können? «Das sind die Gnostiker, eine frühchristliche Dissidenten-Gruppe», sagt der Basler-Theologie-Professor Ekkehard W. Stegemann gegenüber Blick Online. Damit wäre das Ganze ein theologischer Streit unter Christen.
Warum berichten dann aber die Medien weltweit darüber? Da scheint so eine Art «Da Vinci Code»-Virus zu grassieren. Dieser Roman dichtet Jesus und Maria Magdalena ja eine gemeinsame Tochter an. Und könnte, wenn das stimmt, der Kirche damit einen Mega-Skandal bescheren. Und sich selbst einen Verkaufsschlager.
Judas – nicht der Verräter, sondern der beste Freund
Das könnte auch so ein Medien-Stunt sein. Denn es ist nicht einmal sicher, so Professor Stegemann, dass es diesen Judas überhaupt gab! Erwiesen ist jetzt aber, dass es eine Schrift gibt, die auf das Jahr um 180 nach Christus zurückgeht. Und dass das wertvolle Manuskript im Besitz der Maecenas Stiftung für antike Kunst in Basel ist. Dort war leider niemand für eine Stellungnahme erreichbar. Der zuständige Experte weile in den USA, hiess es gegenüber Blick Online, um das «Judas-Evangelium» den Medien zu präsentieren.
Osterhase, Eiersuche, Lammbraten: Zu Ostern gibt es viele Traditionen. Aber was feiern die Christen genau? Was in der Karwoche geschehen sein soll, liest sich wie ein Krimi.
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