Beim Besuch in Genf muss die Schweizergarde verstärkt werden
Schweizer Armee soll Papst beschützen

Am 21. Juni kommt Papst Franziskus in die Schweiz. Der Pontifex wird in Genf eine Rede halten vor 41'000 Gläubigen. Um die Sicherheit des Papstes zu gewährleisten, hat die Kantonspolizei nun die Armee um Hilfe geboten.
Publiziert: 03.06.2018 um 00:12 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 05:50 Uhr
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Papst Franziskus wird am 21. Juli Genf besuchen.
Foto: Getty Images
Thomas Schlittler

Seit 1506 ist die Schweizergarde für die Sicherheit des Papstes verantwortlich. 110 junge Schweizer sind im Vatikan stationiert. Sie haben geschworen, für den Schutz von Franziskus ihr Leben herzugeben.

Wenn das Oberhaupt der katholischen Kirche am 21. Juni nach Genf kommt, werden nur wenige Gardisten dabei sein. Hier trägt die Kantonspolizei die Hauptverantwortung für die Unversehrtheit des Papstes – eine Mammutaufgabe: Vor 41'000 Gläubigen wird der Pontifex in den bereits ausverkauften Palexpo-Hallen eine Messe halten.

Foto: AFP/Getty Images
Warum bewacht die Schweizer Garde den Papst

Der Beschluss, die Sicherheit des Heiligen Vaters Schweizer Händen anzuvertrauen, fiel vor über 500 Jahren. Damals, am 21. Juni 1505, erteilte Papst Julius II. den Auftrag, die Eidgenössische Tagsatzung zu ersuchen, für die Bewachung des Apostolischen Palastes rasch 200 Fussknechte zu entsenden.

Die Wahl des Papstes Schweizer Söldner anzuwerben kam nicht von ungefähr. Die eidgenössischen Soldaten galten auf Grund ihres Mutes, ihrer edlen Gesinnung und ihrer sprichwörtlichen Treue als unbesiegbar.

So kam es, dass die ersten 150 Schweizergardisten noch im Herbst des gleichen Jahres losmarschierten. Sie erreichten Rom im Januar 1506. Heute besteht die Schweizergarde noch aus 110 Mannen. Sie schützen noch immer Leib, Leben und Residenz des Papstes.

Der Beschluss, die Sicherheit des Heiligen Vaters Schweizer Händen anzuvertrauen, fiel vor über 500 Jahren. Damals, am 21. Juni 1505, erteilte Papst Julius II. den Auftrag, die Eidgenössische Tagsatzung zu ersuchen, für die Bewachung des Apostolischen Palastes rasch 200 Fussknechte zu entsenden.

Die Wahl des Papstes Schweizer Söldner anzuwerben kam nicht von ungefähr. Die eidgenössischen Soldaten galten auf Grund ihres Mutes, ihrer edlen Gesinnung und ihrer sprichwörtlichen Treue als unbesiegbar.

So kam es, dass die ersten 150 Schweizergardisten noch im Herbst des gleichen Jahres losmarschierten. Sie erreichten Rom im Januar 1506. Heute besteht die Schweizergarde noch aus 110 Mannen. Sie schützen noch immer Leib, Leben und Residenz des Papstes.

Noch kein Entscheid gefällt

Die Behörden halten Details und Kosten des Sicherheitsauf­gebots unter Verschluss – aus Sicherheitsgründen. Doch SonntagsBlick konnte in Erfahrung bringen, dass die Genfer Kantonspolizei Unterstützung durch die Armee beantragt hatte. Eine Sprecherin bestätigt: «Wir haben die Armee um Hilfe gebeten.»

Wie diese Hilfe genau aussehen soll und ob sie tatsächlich erfolgt, ist noch nicht bekannt. Armeesprecher Stefan Hofer: «Das Geschäft ist derzeit auf der politischen Stufe. Bevor da Entscheide gefällt sind, kann die Armee leider keine Auskünfte geben.»

Alle wollen den Pontifex treffen

Schon jetzt aber ist klar: Der Bundesrat muss grünes Licht geben, denn es handelt sich um ­einen Assistenzdienst-Einsatz zugunsten ziviler Behörden. «Die Landesregierung wird sich in Kürze entscheiden», sagt Mauro Reina, Botschafter und Pro­tokollchef des Eidgenössischen ­Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA).

Die Genehmigung durch den Bundesrat dürfte allerdings reine Formsache sein. Schliesslich wollen auch die Bundesräte Alain Berset, Ignazio Cassis und Doris Leuthard dem Papst persönlich begegnen. Botschafter Reina ist verantwortlich dafür, dass diese Treffen reibungslos ablaufen. «Weil der Papst auch Oberhaupt des Staates Vatikanstadt ist, handelt es sich um einen offiziellen Besuch.»

Der Staatsbesuch von Xi Jinping war der komplizierteste

In seinen zwei Jahren als Protokollchef habe er aber schon weitaus schwierigere Visiten organisieren müssen: «Der Besuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping war bis jetzt mit Abstand der komplizierteste Staatsbesuch.»

Xi Jinping blieb allerdings vier Tage in der Schweiz, Papst Franziskus hingegen wird sich nur zehn Stunden hier aufhalten. Danach geht es zurück in den Vatikan – und in die Obhut der Schweizergarde.

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