Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich unter der eisigen Oberfläche des Mondes ein Ozean aus flüssigem Wasser befindet. Nach Angaben der Nasa soll die Mission frühestens am Montag vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida starten. Die Sonde soll mit einer Falcon-Rakete der Firma SpaceX ins All geschossen werden.
Die Mission wird nicht direkt nach Anzeichen für Leben suchen, sondern nach der Antwort auf die Frage: Verfügt Europa über die Bedingungen, die Leben möglich machen würden? Wenn dies der Fall ist, soll eine weitere Mission gestartet werden, um zu klären, ob Leben vorhanden ist.
Noch nie hat die Nasa eine so grosse Sonde für eine interplanetarische Untersuchung eingesetzt. Sie ist 30 Meter breit, wenn ihre Solarpanels voll ausgeklappt sind, mit denen das schwache Licht eingefangen werden soll, das den Jupiter erreicht.
Europa Clipper verfügt über zahlreiche ausgeklügelte Instrumente, darunter Kameras, Radar, einen Spektrografen und einen Magnetometer, um magnetische Kräfte zu messen. Die Mission soll die Struktur und Zusammensetzung der eisigen Oberfläche von Europa bestimmen, die Tiefe und sogar den Salzgehalt seines Ozeans.
Zudem soll sie untersuchen, wie der Jupiter und Europa interagieren – um etwa herauszufinden, ob Wasser an manchen Stellen an die Oberfläche gelangt. So soll herausgefunden werden, ob die drei für das Leben notwendigen Bestandteile vorhanden sind: Wasser, Energie und einige chemische Verbindungen.
Sollten diese Bedingungen auf Europa erfüllt sein, könnte im Ozean Leben in Form primitiver Bakterien gefunden werden, so die Nasa. Die Bakterien befänden sich jedoch vermutlich in zu grosser Tiefe, um von Europa Clipper entdeckt werden zu können.
Die Sonde wird auf ihrer Reise zum Jupiter 2,9 Milliarden Kilometer zurücklegen und voraussichtlich im April 2030 dort ankommen. Die Hauptmission wird dann weitere vier Jahre dauern. Die Sonde wird 49 Mal eng an Europa vorbeifliegen und dabei bis auf 25 Kilometer an den Mond herankommen. Dabei wird sie intensiver radioaktiver Strahlung ausgesetzt sein, die jedes Mal mehreren Millionen Röntgenaufnahmen des Brustraumes entspricht.
Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) hatte ihrerseits im April eine Sonde in Richtung Jupiter losgeschickt. Die Reise der Sonde Juice bis ins Umfeld des Planeten soll insgesamt acht Jahre dauern. Auch diese Sonde soll die Eismonde ins Visier nehmen und nach Leben forschen.