Raumfahrt
Esa lässt Satelliten kontrolliert abstürzen

Erstmals ist ein nicht hierfür konzipierter Satellit der Europäischen Raumfahrtagentur Esa kontrolliert in die Erdatmosphäre gelenkt worden. Wie die Esa am Samstag berichtete, trat der Satellit «Aeolus» am Freitagabend über der Antarktis in die Atmosphäre ein.
Publiziert: 29.07.2023 um 10:33 Uhr
Die Sonde "Aeolus" konnte Windprofile erstellen und damit Wettervorhersagen verbessern. Die Mission war 2018 gestartet.
Foto: Europäische Weltraumorganisatio

Alle Teile, die nicht verglühten, seien wie geplant in den Atlantik gefallen, hiess es.

Das Risiko, dass Trümmerteile auf Landflächen herabstürzen, sollte minimiert werden. Zudem sollte die Gefahr einer Kollision mit anderen Objekten in der Erdumlaufbahn und damit das Risiko von noch mehr Weltraumschrott verkleinert werden. Daher zielte das Flugkontrollteam in Darmstadt auf einen Meeresstreifen, der so weit wie möglich vom Land entfernt ist.

Die Sonde konnte Windprofile erstellen und damit Wettervorhersagen verbessern. Die Mission war 16 Jahre lang vorbereitet worden und 2018 gestartet. Bei «Aeolus» wurde vor zwei Monaten der wissenschaftliche Betrieb eingestellt. Mit dem restlichen Treibstoff an Bord wurden die Manöver für die Rückkehr geflogen.

Den Experten zufolge geht ein solches Manöver nur bei Satelliten mit einem erdnahen Orbit von einigen hundert Kilometern. «Aeolus» hatte eine Einsatzhöhe von 320 Kilometern und wurde bereits durch die Schwerkraft in Richtung Erde gezogen. Danach sollte er ab einer Höhe von 80 Kilometern beginnen zu verglühen.

Später konzipierte Satelliten seien für ein solches Manöver ausgestattet oder aus Materialien gebaut, die komplett in der Atmosphäre verglühen, hatte der Leiter der Abteilung Raumfahrtrückstände, Tim Flohrer, gesagt. «Das ist bei heutigen Missionen Standard.»

(SDA)

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