PwC-Studie
Nahrungsmittelproduktion muss sich ändern

Die aktuelle Art der Nahrungsmittelproduktion und vor allem der hohe Fleischkonsum gefährden nach einer Studie der Unternehmensberatung PwC Strategy& die künftige globale Lebensmittelversorgung.
Publiziert: 10.10.2022 um 07:06 Uhr
|
Aktualisiert: 10.10.2022 um 09:12 Uhr
Die aktuelle Art der Nahrungsmittelproduktion und vor allem der hohe Fleischkonsum gefährden nach einer Studie der Unternehmensberatung PwC Strategy& die künftige globale Lebensmittelversorgung. (Archivbild)
Foto: LEANDRE DUGGAN

Die Nahrungsmittelindustrie sei mittlerweile verantwortlich für zwei Drittel des globalen Frischwasserverbrauchs, für drei Viertel der Nährstoffbelastung in Gewässern und für ein Viertel aller Treibhausgasemissionen, heisst es in der PwC-Studie «The Coming Sustainable Food Revolution».

80 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche für 11 Prozent des Kalorienbedarfs

Angesichts der weiter steigenden Weltbevölkerung sei ein Umsteuern bei der Nahrungsmittelproduktion dringend notwendig, schreiben die Experten. Denn das aktuelle System sei nicht belastbar. Schon der Ukrainekrieg habe ausgereicht, um einen dramatischen Anstieg der weltweiten Nahrungsmittelpreise auszulösen.

Eine zentrale Rolle spielt der PwC-Studie zufolge dabei der in den vergangenen Jahrzehnten stark gestiegene weltweite Fleischkonsum. Rund 80 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche würden derzeit direkt oder indirekt für die Fleischproduktion verwendet. Damit würden jedoch nur 11 Prozent des weltweiten Kalorienverbrauchs gedeckt.

Nahrungsmittel verderben schon auf dem Weg zum Verbraucher

Die Veränderung der Essgewohnheiten sei deshalb ein entscheidender Schritt, um auch in Zukunft die Ernährung der Weltbevölkerung sicherzustellen. Schon der Ersatz von Rindfleisch durch Hühnerfleisch könne die Kohlendioxidemissionen bei der Fleischproduktion halbieren und den Wasserverbrauch um rund 30 Prozent reduzieren. Noch grösser sei der Effekt bei einer Umstellung auf vegetarische oder vegane Ernährung.

Gleichzeitig müssten aber auch die Ernte und die Lieferketten effizienter gemacht werden, damit weniger Waren auf dem Weg zum Verbraucher verderben. Aktuell müsse noch rund ein Drittel aller Nahrungsmittel infolge von Verzögerungen und Ineffizienz bei der Ernte, der Logistik oder im Handel entsorgt werden.

Hier könne digitale Technik Verbesserungen bringen - etwa durch Optimierung der Bewässerung und Düngung und eine genaue Verfolgung der Waren bei der Lieferung. Zusammen könne all dies wesentlich dazu beitragen, den wachsenden Nahrungsmittelbedarf auf nachhaltige Weise ohne deutliche Preissteigerungen zu sichern, heisst es in der Studie.

(SDA)

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?