Einmal nicht aufgepasst, die falsche Mail geöffnet und einen Link angeklickt – schon können persönliche Daten ungewollt an Hacker gelangen – und im Darknet weiterverkauft werden. Cyberkriminalität boomt. Was sich in den letzten Jahren verändert habe: Dass die Hacker-Banden organisiert seien, wie ein KMU-Betrieb. «Das sind das smarte Typen, die eine Logistik haben, eine PR-Abteilung, einen Kundendienst, etc.», sagt «Beobachter»-Journalist Otto Hostettler, der ein Buch über Cyberkriminalität geschrieben hat.
Auch seien je länger, je mehr grundsätzlich jede Privatperson und jedes Unternehmen ein mögliches Ziel von Cyber-Attacken. Während die grossen Erpresser-Banden vor zwei, drei Jahren noch eine Art ethischen Kodex gehabt hätten – Gesundheitseinrichtungen beispielsweise seien tabu gewesen – sei auch das heute kein Thema mehr.
Peter Heinrich leitet die Fachstelle für Prozessmanagement und Informationssicherheit am Institut für Wirtschaftsinformatik der ZHAW und er sagt: «Wenn eine Hackerin erstmal Zugang zu einem Mail-Account hat von einem Mitarbeiter in einem Unternehmen, dann hat sie quasi schon einen Fuss in der Tür.» Danach werde man versuchen, sich dort hochzuarbeiten und immer mehr Rechte und Befugnisse zu bekommen, «bis man irgendwann das Unternehmen final angreifen und Schaden herbeiführen kann.»
Der globale wirtschaftliche Schaden ist immens: Laut dem Bericht eines US-Thinktanks kostet Cybercrime die Wirtschaft weltweit knapp 600 Milliarden Franken im Jahr.
Wer steckt hinter diesen Attacken? Wie sind die Banden organisiert? Wie schützen sich KMU, aber auch Privatpersonen besser vor ihnen? Wie gehen wir im Alltag besser mit Passwörtern um – und wie machen wir Back-ups so, dass sie effektiv sind? Antworten liefert die neue Folge «Durchblick». (lao)