Nobelpreis
Jacques Dubochet nimmt in Stockholm Nobelpreis entgegen

Der 75-jährige Jacques Dubochet wird am Sonntagnachmittag in Stockholm den Nobelpreis für Chemie entgegennehmen. Begleitet wird der Waadtländer von seiner Familie und der Rektorin der Universität Lausanne - dort war Dubochet jahrelang als Professor aktiv.
Publiziert: 10.12.2017 um 06:00 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 02:36 Uhr
Der Waadtländer Nobelpreisträger Jacques Dubochet (Mitte) hatte in den vergangenen Tagen in Stockholm Gelegenheit die ebenfalls Geehrten zu treffen - am Sonntagnachmittag wird dann die offizielle Zeremonie stattfinden.
Foto: KEYSTONE/EPA TT NEWS AGENCY/PONTUS LUNDAHL

Der Biophysiker und hatte den Nobelpreis im vergangenen Oktober zusammen mit dem 77-jährigen Amerikaner Joachim Frank und dem 72-jährigen Briten Richard Henderson zugesprochen erhalten. Sie wurden damit für eine neuartige Mikroskop-Technologie geehrt, mit der Moleküle dreidimensional beobachtet werden können, ohne sie dabei zu verändern.

Dubochet und sein Team hatten die Kryo-Mikroskopie in den 80er Jahren erfunden. Die Technik erlaubt es, biologische Proben von Viren, Proteinen und Enzymen zu untersuchen, ohne sie dabei in ihrer Struktur zu beeinflussen.

Dazu wird eine Probe bei einer Temperatur von minus 170 Grad schockgefroren, um ihren Originalzustand zu konservieren. Oder anders gesagt, wird das Wasser des Moleküls so rasch wie möglich versiegelt, bevor es kristallisiert.

So können beispielsweise Bakterien wie Salmonellen, die resistent sind gegen Antibiotika, untersucht werden, ohne dabei ihren Zustand zu verändern. Mit konventioneller elektronischer Mikroskopie werden oft Farbstoffe oder Salze beigefügt, um ein besseres Bild erhalten zu können: Dadurch wird aber die Beobachtung der Moleküle gestört.

Die neuartige Mikroskop-Technologie der drei Chemie-Nobelpreisträger könnte nach Einschätzung der Nobelpreis-Jury die Entwicklung von Medikamenten revolutionieren.

«Wir werden neue Medizin auf einem komplett anderen Level entwerfen können», sagte Nobeljuror Peter Somfai. «Jetzt können wir die Enzyme, die Moleküle des Lebens, in Aktion sehen.» Mit Kryo-Elektronenmikroskopie gelang vor kurzem beispielsweise ein exzellentes Bild des Zika-Virus.

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