Die Beobachtung von traumatischen Erlebnissen bei anderen kann die eigene Widerstandsfähigkeit stärken und vor Depressionen schützen. Die Existenz einer solchen «emotionalen Ansteckung» haben Schweizer Forschende in einer neuen Studie an Mäusen nachgewiesen.
Publiziert: 05.09.2024 um 21:58 Uhr
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Aktualisiert: 05.09.2024 um 22:27 Uhr
Für die Studie haben die Forschenden Mäusen Stromstösse verabreicht. (Archivbild)
«Wir haben herausgefunden, dass Mäuse, die kurz beobachten, wie ein Artgenosse verletzt wird, widerstandsfähiger werden», schrieb das Forschungsteam unter Leitung von Manuel Mameli von der Universität Lausanne in der am Donnerstag im Fachblatt «Science» veröffentlichten Studie. So reagierten Mäuse weniger verzweifelt auf Elektroschocks, wenn sie zuvor beobachtet hatten, wie Artgenossen damit umgingen.
Um diesen Effekt zu verstehen, untersuchten die Forschenden im Hirn der Mäuse die Aktivität in der Hirnregion namens Habenula, die für die Verarbeitung negativer Emotionen wichtig ist. Sie stellten fest, dass die Beobachtermäuse in dieser Hirnregion eine gesteigerte Freisetzung von Serotonin aufwiesen. Diese Ergebnisse könnten künftig bei der Behandlung von Depressionen hilfreich sein.
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