Geologie
3D-Modell zeigt geologischen Aufbau des Schweizer Mittellandes

Ein 3D-Modell macht den geologischen Untergrund des Schweizer Mittellandes erfahrbar. Entwickelt wurde das Modell der dicht besiedelten Region zwischen Genfer- und Bodensee unter der Leitung von swisstopo.
Publiziert: 15.02.2018 um 11:05 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 15:20 Uhr
Das dreidimensionale Modell GeoMol zeigt den Untergrund des Schweizer Mittellandes mit seinen geologischen Schichten und Störungen.
Foto: swisstopo

Die oberste Lage des 3D-Modells GeoMol entspricht der Erdoberfläche, wie das Eidg. Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) und das Bundesamt für Landestopografie swisstopo am Donnerstag gemeinsam mitteilten. Die Ausgestaltung beruht hauptsächlich auf den bestehenden geologischen Karten und dem digitalen Höhenmodell von swisstopo.

«Cargo sous terrain»-Planung nutzt 3D-Modell

Um die tieferen geologischen Schichten des Molassebeckens im Mittelland dreidimensional darzustellen, stützen sich die Fachleute auf seismische Daten und auf über 60 Tiefenbohrungen. Diverse Öl- und Gasexplorationsfirmen haben diese im Laufe der vergangenen 50 Jahre aufgenommen und dem Projekt GeoMol zur Verfügung gestellt.

Das 3D-Modell bietet vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Bereits jetzt arbeitet die Projektleitung der unterirdischen Güterbahn «Cargo sous terrain» mit dem 3D-Modell, wie es heisst. Zudem helfe eine verlässliche Darstellung des Untergrunds etwa bei der Förderung und Gewinnung von mineralischen Rohstoffen, aber auch bei der Tiefenlagerung radioaktiver Abfälle. Auch bei raumplanerischen Fragen könnte GeoMol nützlich sein.

Als nächsten Schritt erarbeitet das Kompetenzzentrum Landesgeologie nun Temperaturmodelle des Untergrunds, die in das geologische Modell einfliessen sollen. Damit kann GeoMol dereinst auch als Planungsinstrument für die Nutzung von Erdwärme und Geothermie dienen. Denkbar sind auch Anwendungen wie die CO2-Speicherung im Untergrund oder die Darstellung von Erdbebenrisiken.

Das dreidimensionale Modell ist in Zusammenarbeit mit den Kantonen, verschiedenen Hochschulen und Fachorganisationen entstanden. Ebenfalls beteiligt waren die Fachstellen für Geologie in Baden-Württemberg und Frankreich.

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