Das Modell sagt voraus, wie weit ein Stein ins Tal gelangt, nachdem er sich irgendwo gelöst hat, wie das in Davos ansässige Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) am Donnerstag mitteilte. Die Computermodelle werden von Behörden und Geologinnen und Geologen unter anderem zur Erstellung von Gefahrenkarten verwendet. Sie helfen also zu bestimmen, wo und wie gebaut werden kann, um den Schutz vor Steinschlag zu gewährleisten, und wo bei bestehender Infrastruktur Schutzbauten nötig sind.
Mit dem Versuch wollen die Forschenden um den SLF-Steinschlagexperten Joël Borner herausfinden, wie Steine und Blöcke auf rauem Untergrund herabstürzen, wie sie sich bewegen und wie sie von Hindernissen abgelenkt werden. Zuvor wurden bereits ähnliche Versuche auf anderen Bodentypen durchgeführt.
Die zwischen 45 und 200 Kilogramm schweren Brocken aus Beton haben sie dafür mit Sensoren ausgestattet. Mit deren Hilfe messen sie diverse Daten, unter anderem die Beschleunigung und Rotationsgeschwindigkeit der Blöcke. Zusätzlich zeichnet eine Kamera den genauen Weg der Steine auf. Zur besseren Erkennbarkeit wurden die Blöcke mit einer leuchtend orangen Farbe angestrichen.
Die Versuche seien nicht ungefährlich, schrieb das SLF. Immerhin verlaufe im Hang der Wanderweg vom Strelapass zum Weissfluhjoch, auf dem Menschen zu Fuss oder mit dem Mountainbike unterwegs seien. Eine Gruppe von Freiwilligen sei deshalb bei den Versuchen dabei, um den Weg vor jedem Steinwurf kurzfristig zu sperren.