Seltene Spezies
157 neue Tier- und Pflanzenarten am Mekong entdeckt

In der Mekong-Region wurden im vergangenen Jahr 66 Tier- und 91 Pflanzenarten entdeckt oder neu beschrieben. Das berichtete die Umweltstiftung WWF (World Wide Fund for Nature) am Mittwoch und verwies zugleich auf die Gefährdung vieler Arten.
Publiziert: 12.12.2018 um 12:37 Uhr
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Aktualisiert: 12.12.2018 um 11:53 Uhr
Bislang wurde er zu den Östlichen Weissbrauengibbons (Hoolock leuconedys) gezählt, ist aber eine eigene Art: der Skywalker Hoolock Gibbon (Hoolock tianxing).
Foto: Fan Pengfei

Mit einer Länge von mehr als 4300 Kilometern ist der Mekong nicht nur eine der grössten Flusslandschaften der Erde, sondern auch Heimat für viele seltene Tier-und Pflanzenarten. Er fliesst durch sechs Länder: China, Myanmar, Thailand, Laos, Kambodscha und Vietnam.

Zu den entdeckten Arten gehören unter anderem eine Bergkröte, die wegen ihrer vermeintlichen Ähnlichkeit mit einer Elfe den wissenschaftlichen Namen Ophryophryne elfina bekam, und eine Fledermaus, die den Namen Lance-Bass-Fledermaus erhielt. Ihr Kopffell ähnelt demnach der Frisur des Sängers Lance Bass von der früheren amerikanischen Boygroup *NSYNC.

Ein Affe, der bislang zu den Östlichen Weissbrauengibbons (Hoolock leuconedys) gezählt wurde, hat sich als eigene Art herausgestellt und wird nun Skywalker Hoolock Gibbon (Hoolock tianxing) genannt. Diesen Namen gaben ihm chinesische Forscher, die zugleich auf die Bedrohung der Tiere verweisen.

Paradies ist stark bedroht

Lebensraumzerstörung, riesige Wasserkraftanlagen und Wilderei machen nach WWF-Angaben nicht nur den Affen das Leben schwer, sondern bedrohen den gesamten Naturraum. Das "Goldene Dreieck", wo Thailand, Myanmar und Laos aufeinandertreffen, gelte als Hot-Spot des illegalen Wildtierschmuggels.

Doris Calegari von WWF Schweiz warnte vor Umweltzerstörung in grossem Stil. "Laut dem jüngsten Living Planet Report des WWF hat der Bestand der Wirbeltiere in den letzten 50 Jahren global um 60 Prozent abgenommen. In der Mekong-Region fällt dieser Rückgang noch drastischer aus." Gründe dafür seien die massive Zerstörung von Lebensraum sowie die gross angelegte Wilderei und der illegale Handel mit Wildtieren.

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