Zum 11.11.
Elf Fakten zur Zahl 11

Publiziert: 11.11.2018 um 16:41 Uhr
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Aktualisiert: 13.11.2018 um 16:00 Uhr
Daniel Arnet

SPRACHLICH

Das Zahlwort «elf» stammt vom althochdeutschen Wort «einlif» aus dem Anfang des 9. Jahrhunderts ab. Es ist eine Zusammensetzung aus dem Numeral «ein» (eins) und «lif», das mit dem englischen Wort «left» verwandt ist und «übrig» bedeutet. Es beschreibt den Rest «eins», der übrig bleibt, wenn man etwas mit den zehn Fingern abzählt. «Elf» ist also ein handliches und durchaus anschauliches Wort.

NUMERISCH

Schnapszahlen als verschlüsselte Textbotschaften sind beliebt. Dabei steht die Zahl für die Position des Buchstabens im Alphabet. So ist 88 der getarnte Hitlergruss «Heil Hitler!», weil das H der achte Buchstabe ist. A ist der erste, weshalb 11 im Islam für die beiden arabischen A-Wörter Allahu ­Akbar (Gott ist gross, im Bild) steht. Für muslimische Gläubige ist die Elf dementsprechend eine besonders religiöse Chiffre.

HOCHPROZENTIG

Die kleinste Schnapszahl ist die Elf, da sie nur zweistellig ist und zwei Mal den niedrigsten Wert enthält. Ob sich die Bezeichnung auf Spiele bezieht, bei denen man bei Erreichen einer Schnapszahl eine Runde ausgibt, oder auf den Fakt, dass man nach zu viel Alkohol doppelt sieht, ist nicht ­gesichert. Tatsache ist: Daten aus Schnapszahlen sind beliebte Hochzeits­termine – die können sich Männer auch besoffen noch merken.

SERIELL

Sie hat übersinnliche Fähigkeiten, und wenn sie diese einsetzt, kriegt sie ­Nasenbluten: Eleven ist eine der Hauptfiguren der Netflix-Serie «Stranger Things». Als Jane Ives zur Welt ­gekommen, nimmt man sie gleich nach der Geburt der Mutter weg und bringt sie in ein Testlabor, wo sie als 011 aufwächst. ­Darstellerin des Charakters ist die britische Schauspielerin Millie Bobby Brown (14). «Millie Bobby Brown ist der Star der Show», schwärmte jüngst die englische Zeitung «The Telegraph».

EINZIGARTIG

China ist ein zahlengläubiges Land. Und wegen der jahrelangen Ein-Kind-Politik gibt es dort einen starken ­Überhang an alleinstehenden Männern. Deshalb gilt der 11. 11. im Reich der Mitte ­aufgrund der vielen Einsen seit 1993 als Singletag. Überall gibt es Partys und ­Karaoke-Veranstaltungen, wo sich junge Menschen ­treffen, um sich nicht mehr einsam fühlen zu müssen. Längst nutzt die Wirtschaft diesen besonderen Tag für sich: Der chinesische ­Internet-Handelsriese ­Alibaba liess die Doppel-11 als Warenzeichen schützen.  Mittlerweile ist der 11. 11. der weltweit umsatzstärkste ­Online-Shopping-Tag.

SPIELERISCH

Zuerst muss die Karte mit der ­roten Elf auf den Tisch. Danach dürfen die Spieler nächsthöhere oder nächsttiefere Zahlen ablegen. Sieger ist, wer nichts mehr in Händen hält. «Elfer raus!» ist ein populäres Kartenspiel, das 1925 auf den Markt kam. «Quartett» und «Schwarzer ­Peter» sind verwandte Kartenspiele. Doch im Gegensatz zu ­denen kommt «Elfer raus!» ohne sündige Bild­motive aus und ist deshalb in ­pietistischen und evangelikalen Kreisen sehr ­beliebt.

KIRCHLICH

Wenn ein Ort eine enge Beziehung zur Zahl Elf hat, dann ist es Solothurn: Dort wirkten elf Zünfte, in Beizen trinkt man das «Öufi Bier», die «Solothurner Uhr» zählt elf Stunden. Und der Bistumssitz, die St. Ursenkathedrale mitten in der Stadt, hat elf Altäre und elf ­Glocken. Wer sich dem monumentalen Bau vom Westportal her nähert, macht das über eine Treppe mit jeweils elf Stufen. Eine schwarz ­gestrichene, quadratische Bodenplatte im Hauptschiff bezeichnet die einzige Stelle, von der aus alle elf Altäre zumindest teilweise zu sehen sind.

NÄRRISCH

Heute, am 11. 11. um 11.11 Uhr, ist an vielen ­Orten offizieller Fasnachtsbeginn. ­Ausgehend von den deutschen Faschingshochburgen Köln, Mainz und Düsseldorf ­beteiligen sich in der Schweiz vor allem ­Städte mit einer ­jüngeren ­Fasnachtskultur wie ­St. Gallen oder Zürich ­daran, nicht aber die ­traditionsreichen ­Basel und Luzern. Historiker ­sehen eine ­Verbindung ­zwischen ­Guggenmusikern und ­Gauklern auf Martini-­Märkten am heutigen ­Martins-Tag, wo die schon von alters her ihr närrisches Unwesen trieben.

SPORTLICH

«Elf Freunde sollt ihr sein.» Keine Sportart ist so stark mit dieser Zahl verbunden wie der Fussball: Neben den elf Spielern gibt es den Elfmeter und die Rückennummer 11 für den Linksaussen. Zu den legendären Fussballern, die mit dieser Nummer einliefen, gehört der ehemalige deutsche Nationalspieler Karl-Heinz Rummenigge. Als Neymar noch beim FC Barcelona spielte, hatte er ebenfalls die Elf auf dem Rücken. Ein aktueller Elfer ist der Waliser Gareth Bale.

BIBLISCH

«Und Mose stieg hinauf zu Gott.» So steht es im Alten ­Testament. Auf dem Berg Sinai erhält der Prophet die Zehn Gebote diktiert, die er seinem Volk auf ­Tafeln runterbringt, unter anderem «Du sollst nicht töten» oder «Du sollst nicht stehlen». Wer die Zehn überschreitet, kommt bei der Elf an – darum ist Letztere das ­Symbol der Sünde. Trotzdem haben ­Witzbolde ein elftes Gebot erstellt: «Du sollst dich nicht erwischen lassen!»

LITERARISCH

Die Elf findet sich immer wieder in Titeln literarischer ­Werke. Ein älteres Beispiel ist die Erzählung «Elf Söhne» von Franz Kafka aus dem Jahr 1916: Darin rechnet ein Vater mit seinen männlichen Nachkommen ab. «Elf Tage in ­Berlin» von Håkan Nesser ist ein Roman von 2015, worin sich die Hauptfigur Arne Murberg in Berlin auf die Suche nach seiner Mutter begibt. Und in «Elf Minuten» von 2003 beschreibt Paulo Coelho, wie eine junge Brasilianerin durch einen Schweizer in die Prostitution gerät.

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