«Wegen der japanischen Wurzeln hätte ich nicht erwartet, dass Leute im Ausland die Emojis übernehmen würden», sagte Kurita der Nachrichtenagentur AFP. Er habe einfach etwas erfunden, «was ich selbst haben wollte».
Am Anfang war das Smiley
Alles begann im Jahr 1999. Damals arbeitete Kurita bei dem Telekommunikationsunternehmen NTT Docomo und experimentierte mit nur wenige Pixel grossen grafischen Darstellungen. Unter anderem wollte er Wettervorhersagen auf den kleinen Bildschirmen der neu aufkommenden Handys besser darstellbar machen. So entstanden Symbolbildchen für Sonnenschein sowie ein geöffneter und ein geschlossener Regenschirm.
Ausserdem fiel Kurita auf, dass Textnachrichten leicht missverstanden werden konnten - dem wollte er abhelfen. «Ein Smiley am Anfang und am Ende einer Nachricht garantiert, dass sie in einem positiven Kontext gelesen wird, auch wenn sie ironisch verfasst ist oder gar Vorwürfe enthält», sagte er AFP. «Mit einem Herz kann keine Nachricht negativ verstanden werden.»
176 kleine Bildchen für die grosse Zukunft
Als Inspiration nutzte Kurita die japanischen Schriftzeichen und Manga-Comics. 176 kleine Bildchen entwarf er ursprünglich - diese sind nun im New Yorker Museum of Modern Art (MoMA) zu sehen. Sein Beitrag zur globalen Smartphone-Kommunikation hat dem Erfinder zwar keine direkten finanziellen Vorteile gebracht. «Aber die Ehre, in die MoMA-Sammlung aufgenommen zu werden und in die Geschichte einzugehen, ist mehr als genug», sagte er.
Einen zwischenzeitlichen Misserfolg allerdings musste Kurita hinnehmen: «Ich habe ein Häufchen gezeichnet. Das ist kindisch, aber ich dachte, es ist gut, wenn die Leute was zu kichern haben.» Sein Arbeitgeber habe den Vorschlag aber abgelehnt aus Sorge um den Ruf den Unternehmens. Heutzutage gehört ein braunes Häufchen mit fröhlichem Gesichtsausdruck zu den beliebtesten Emojis weltweit. (sda)