Der üble Schwefelgestank
Warum stinkt Spargel-Pipi eigentlich so?

Das Gemüse bringt auch Forscher zum Nasenrümpfen: Der üble Schwefelgestank im Urin nach dem Spargelessen. Alles, was man bis jetzt darüber weiss.
Publiziert: 09.04.2024 um 13:15 Uhr
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Aktualisiert: 09.04.2024 um 13:19 Uhr
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Spargel ist kalorienarm und besteht zu 95 Prozent aus Wasser.
Foto: Thinkstock
Franca Siegfried

Nur 15 Minuten nach dem letzten Bissen einer bleichen Spargelspitze, die wunderbar frisch nach Butter schmeckt, beginnt es fürchterlich zu stinken.

Woher kommt der üble Geruch nach dem Spargel-Essen?

Gut 1,5 Kilo Spargeln pro Jahr und Kopf wird in der Schweiz gegessen. Darum fragen sich viele, warum ihr Urin danach stinkt, egal ob sie grüne oder weisse Spargeln gegessen haben. Wichtig zu wissen, der Geruch ist harmlos und kein Anzeichen für eine Krankheit oder eine Vergiftung. 

Das muss man über Spargeln wissen

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Frische Spargeln schmecken am besten, wenn diese keinen langen Transportweg hinter sich haben.
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Doch bis heute streitet sich die Wissenschaft, warum Spargelurin übel riecht. Der polnische Chemiker Marceli Nencki liess 1891 vier Männer je zwei Kilogramm Spargel essen, sammelte ihr Urin und fand ein einziges Molekül als Übelriecher. Seitdem bestimmten Forscher jedoch zwanzig weitere Substanzen. Alle enthalten mindestens ein Schwefelatom. Sicher ist, dass der Spargel, sogenannte Asparagusinsäure enthält, die beim Stoffwechsel abgebaut wird. Dabei entstehen sogar ähnliche chemische Verbindungen wie etwa im Sekret des Stinktiers.

Eine andere Studie stammte aus USA: 38 Männer und Frauen gaben ihren Urin nach dem Spargelverzehr ab. Danach mussten sie unterschiedliche Urinproben der Testpersonen beschnuppern. Zwei konnten nichts riechen, ihnen fehlte im Geruchssinn eine Empfindlichkeit, die genetisch bedingt ist. Drei Personen hatten jedoch gar keinen Stinkurin ausgeschieden. Ihnen fehlt das Enzym, welches die Asparaginsäure abbaut, auch das ist genetisch bedingt.

Was kann man dagegen tun?

Bis die Wissenschaft weitere Erkenntnisse hat, heisst es für alle «Spargelstinker»: Nach dem Essen viel Trinken, damit der Schwefel schneller ausgeschieden wird. Immerhin enthält das Gemüse Vitamin B, etwa auch Folsäure (Vitamin B9), kaum Kalorien, da es aus 98 Prozent Wasser besteht.

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Deshalb ist Spargel so gesund

Die Spargelzeit ist da. Das Gemüse ist nicht nur lecker, sondern auch sehr gesund und kalorienarm. Spargel ist gut für die Knochen, schützt vor Krebs und durch seine blutreinigende Wirkung hilft Spargel gegen Hautunreinheiten und chronische Ekzeme.

Eine Bund mit grünem Spargel
Spargel ist kalorienarm, besteht zu 95 Prozent aus Wasser.
Thinkstock

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