Dating-Portale gaukeln Liebesglück durch bestimmte Eigenschaften vor
Forscher lüften Geheimnis um Charakter-Hokuspokus

Dating-Webseiten behaupten oft, dass sich die Anziehungskraft zwischen zwei Menschen anhand ihrer Charaktereigenschaften und Vorlieben vorhersagen lässt. Forscher aus den USA haben genau das versucht - und sind dabei gescheitert.
Publiziert: 08.09.2017 um 13:15 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 02:55 Uhr
Nun ist es auch noch wissenschaftlich bewiesen: Liebe basiert nicht auf Charaktereigenschaften.
Foto: Thinkstock Images

Auch Dating-Portale reiten auf der Welle des digitalen booms. Einsame jeder Altersgruppe versuchen ihr Glück auf Dating-Seiten und -Apps und werden dabei hin und wieder nach ihren Charaktereigenschaften gefragt. Während sich gemeinsame Interessen wohl noch eher als Indikator für den fruchtbaren Nährboden der grossen Liebe behaupten, sind Charaktereigenschaften an Willkürlichkeit kaum zu überbieten. Ob und wie sich diese auf das Liebesglück zweier Menschen auswirken, haben amerikanische Forscher im Rahmen einer Studie untersucht.

Im Rahmen einer Studie haben Wissenschaftler der University of Utah Daten von Menschen ausgewertet, die an einem Speed-Dating teilnahmen. Diese hatten zuvor in einem Fragebogen Angaben zu über 100 Charaktereigenschaften und Vorlieben gemacht und anschliessend ihr Interesse an einer Person und die sexuelle Anziehung bewertet. Das Funken zwischen zwei Menschen lässt sich nämlich nicht vorhersagen, so das Ergebnis der Studie.

Beliebtheit ist nicht gleich Liebe

Auf Basis dieser Angaben war es den Forschern um Samantha Joel zwar möglich, durch Computer-Berechnungen vorherzusagen, ob jemand gemocht wurde oder ob er oder sie andere mögen würde. Das Geheimnis, wann es zwischen zwei Personen funkt, konnten sie jedoch nicht enträtseln, wie sie im Fachblatt «Psychological Science» berichten.

So verkündete Joel etwas enttäuscht: „Ich habe gedacht, dass es anhand der über 100 Prognosefaktoren möglich sein müsste, zumindest einen Teil der Varianz vorherzusagen.« Ihr Team und sie hätten »nicht erwartet", dass sie nichts finden würden. Zwar sei es Online-Dating-Seiten möglich, das breite Feld der möglichen Partner einzugrenzen und potenziell passende Partner vorzuschlagen. Dies nehme den Suchenden jedoch nicht das reale Treffen mit dem potenziellen Partner ab.

Sich verlieben geht anders

Nach wie vor lasse sich nur auf diese Weise herausfinden, was man dem anderen gegenüber fühle. Romantische Gefühle glichen möglicherweise eher einem Erdbeben, das einen dynamischen und chaos-ähnlichen Prozess beinhalte, als einer chemischen Reaktion, bei der nur die richtige Kombination von Charaktereigenschaften und Vorlieben aufeinander treffen müsse, so das Fazit der Forscher. (aponet)

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