Autos, Bier und Zigarren
Wer «Corona» alles im Namen trägt

Ob Eurodance, Heiligenfigur, Autos oder Spionagesatelliten: Sie haben alle mit Corona zu tun - weil sie so heissen. Ein Überblick von A bis Z:
Publiziert: 15.04.2020 um 14:41 Uhr
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Aktualisiert: 16.04.2020 um 14:21 Uhr
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Das Wort «Corona» ist aufgrund des momentan weltweit verbreiteten Coronavirus in aller Munde.
Foto: AFP
  • A wie ANTIKE: Der Wort-Ursprung von Corona liegt im griechischen Ausdruck korṓnē und bezeichnet etwas «Gekrümmtes». Im Lateinischen wurde daraus corōna, was ringförmige Dinge beschreibt - etwa eine Krone, einen Kreis an Zuschauern oder den Strahlenkranz der Sonne.

  • B wie BIER: Die Biermarke «Corona Extra» wurde zum ersten Mal 1925 in Mexiko-Stadt gebraut. Mittlerweile wird es dem Hersteller zufolge in mehr als 180 Ländern getrunken. Zurzeit schwächelt aber der Absatz.

  • C wie CORONAVIREN: Sars-CoV-2 ist Teil der Familie der Coronaviren. Betrachtet man diese unter einem Elektronenmikroskop scheint ihre Hülle von einem Strahlenkranz umgeben zu sein, daher ihr Name.

  • D wie DISNEY: Im Disney-Film «Rapunzel – Neu verföhnt» lebt Rapunzel einsam in einem Turm weitab vom normalen Leben. Laut ihrer Mutter ist es draussen, im Königreich Corona, schlicht zu gefährlich.

  • E wie EURODANCE: «Rhythm of the Night» aus dem Jahr 1993 ist der erfolgreichste Song der italienischen Eurodance-Band Corona - und sorgt selbst in der Quarantäne für gute Laune.

  • F wie FUSSBALLCLUB: Auch im Sport ist Corona bekannt: In Polen spielt der Fussball-Erstliga-Club Korona Kielce, in der rumänischen Eishockeyliga heisst der amtierende Meister ASC Corona 2010 Brașov.

  • G wie GEDICHT: Im Gedicht «Corona» beschrieb Paul Celan 1948 wohl seine Zuneigung zu Ingeborg Bachmann. Ein Paar stellt darin seine Liebe zur Schau: «Wir stehen umschlungen im Fenster, sie sehen uns zu von der Strasse: es ist Zeit, dass man weiss», heisst es in einer Zeile.

  • H wie HEILIGE: Der Legende nach soll die Heilige Corona erst 16 Jahre alt gewesen sein, als sie vor rund 1800 Jahren den frühchristlichen Märtyrertod starb. Und eigentlich hiess sie wohl Stephana. Doch als Patronin des Geldes brachte ihr dies den Namen Corona ein. Ironie der Geschichte: Heute gilt sie auch als Schutzpatronin gegen Seuchen.

  • I wie INSIGNE: «Corona real» wird die Königskrone in Spanien genannt. Real ist daran allerdings kaum etwas - diese Insigne findet sich lediglich noch im spanischen Wappen. «Die Monarchie hat irgendwo in ihrer verwickelten Geschichte die eigenen Insignien verbummelt», schreibt die «Süddeutsche Zeitung» in ihrem Corona-Lexikon.

  • J wie JUNGE LEUTE: Feiern bis der Arzt kommt - so könnte man «Corona-Partys» beschreiben, bei denen sich gesunde, oft junge Menschen mit Infizierten treffen, um sich anzustecken und so gegen Covid-19 immun zu werden. Das Robert Koch-Institut, die deutsche Oberbehörde für Infektionskrankheiten, rät davon ab.

  • K wie KRANZ: Im alten Rom trugen viele Corona auf dem Kopf. Kränze aus Metall, Blättern oder Blumen waren Auszeichnungen für Mut und Kampfgeist und symbolisierten Ehre. Am wohl bekanntesten ist die «Corona Triumphalis» - der Lorbeerkranz für Feldherren.

  • L wie LANZAROTE: Mit seinen 609 Metern ist der Vulkan La Corona der höchste Punkt im Norden der Kanarischen Insel Lanzarote.

  • M wie MINERAL: «Coronadit» ist ein Oxidmineral und setzt sich chemisch aus Blei, Mangan und Sauerstoff zusammen. Kennzeichnend ist seine dunkelgraue bis schwarze Farbe.

  • N wie NÖRDLICHE KRONE: Auch Sternzeichen tragen Corona im Namen. Die hellsten Sterne der «Corona Borealis» bilden einen Halbkreisbogen - daher wird das Bild auch «Nördliche Krone» genannt. Auf der südlichen Himmelshalbkugel gibt es das Gegenstück «Corona Australis».

  • O wie ORBIT: In den 1960er Jahren begannen die USA, mit ersten Spionagesatelliten die damalige UdSSR und die Volksrepublik China zu beobachten. Der Deckname des Satelliten-Programms damals: Corona.

  • P wie PUSTELN: Auch im Zusammenhang mit der Krankheit Syphilis ist der Medizin Corona ein Begriff: «Corona veneris» wird ein sekundärer Hautausschlag an der Stirn genannt. Dabei bilden sich rotbraune Flecken und Pusteln an der Haargrenze.

  • Q wie QUALLE: Die Kranzquallen, lateinisch auch Coronatae genannt, sind eine Ordnung der Schirmquallen. Sie leben vor allem in grösseren Tiefen der tropischen Meere und werden auch Tiefseequallen genannt.

  • R wie RIVERSIDE COUNTY: Anfang des 20. Jahrhunderts galt Corona als «Zitronenhauptstadt der Welt». In der 150 000-Einwohner-Stadt im Riverside County östlich von Los Angeles wurden bis zu 1000 Tonnen Zitronen am Tag zu Säure, Saft und Öl verarbeitet.

  • S wie SCHREIBMASCHINE: Die tragbare, schwarze «Corona 3» war eine der meistverkauften Schreibmaschinen der Geschichte. Schätzungen zufolge gingen die Geräte der Reihe ab 1912 rund 600 000 Mal über die Ladentheken. Der Nachfolgehersteller Smith Corona zählte lange Zeit zu den weltweit führenden Schreibmaschinenherstellern.

  • T wie TANDEM: Als «Coronabros» mixten die Musikproduzenten Carlos Serrano del Rio und DJ Mike MD Anfang der 2000er Jahre House Musik mit Latin-Klängen, wie aus einer Liste mit Corona-Namen der Online-Enzyklopädie Wikipedia hervorgeht.

  • U wie UHR: Corona kann auch die Zeit anzeigen: Der französische Edel-Uhrenhersteller René Mouris führt eine Reihe mit aktuell acht Herren-Modellen mit dem Titel «Corona».

  • V wie VORNAME: «Corona» oder auch «Korona» wurden in den vergangenen neun Jahren mehr als 20 neugeborene Mädchen in Deutschland genannt. Noch beliebter ist der Name in den Niederlanden. Dort bekamen zuletzt etwa 130 Mädchen diesen Vornamen, wie die Gesellschaft für Deutsche Sprache kürzlich mitteilte.

  • W wie WELTRAUM: Wer meint, Corona hat etwas mit Science-Fiction zu tun, wird im «Corona Magazine» fündig. Fans fantastischer Literatur lesen darin Rezensionen und Kolumnen zu Star Trek, Star Wars und Co.

  • X wie X in ASTERIX: Es scheint wie eine übersinnliche Eingabe. Die Comic-Autoren von «Asterix in Italien» nannten 2017 in der französischen Ausgabe einen Gegner von Asterix und Obelix beim Wagenrennen «Coronavirus».

  • Y wie YARIS: So lautet ein aktuelles Automodell von Toyota. Doch fast 40 Jahre lief beim japanischen Autohersteller der «Toyota Corona» vom Band. Zunächst war der Wagentyp als Einsteigermodell in die Oberklasse konzipiert, ab den 1970er Jahren war er als Mittelklassewagen gefragt.

  • Z wie ZIGARRENFORMAT: Zigarren gibt es in verschiedenen Typen. Unterschieden wird in Länge, Dicke und Form. Die «Corona» ist mit 130 bis 170 Millimetern Länge und 15 bis 18,5 Millimetern Durchmesser das wohl gängigste Format. (SDA)

Coronavirus

Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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Diese Spuren wird die Corona-Krise hinterlassen

Das Coronavirus trifft die ganze Welt, beeinflusst jeden Lebensbereich. Klar ist schon heute: Die Krise wird Folgen haben – einige gute, mehrheitlich aber negative.

Wirtschaft und Konsum

Das Coronavirus dürfte die Schweizer Wirtschaft grundlegend verändern. Schon jetzt befinden sich laut Angaben des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) 757 000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Kurzarbeit – rund 15 Prozent aller Erwerbstätigen! Neben einer Rezession werden zudem eine Arbeitslosigkeitsquote von 2,8 Prozent und ein Rückgang des BIP auf –1,3 Prozent erwartet.

Die Unsicherheiten haben grossen Einfluss auf das Verhalten der Bevölkerung: Teure Anschaffungen werden zurückgestellt, stattdessen Notreserven angespart. Was dazu führt, dass der Detailhandel noch lange an den Spätfolgen zu beissen haben wird. Hamsterkäufe hin oder her.

Die Konsumenten dürften sich daran gewöhnen, noch häufiger im Netz zu shoppen. So kündigte zum Beispiel Digitec Galaxus jüngst an, 200 weitere Logistik-Angestellte einzustellen.

Arbeitsalltag

Viele Unternehmen müssen sich aktuell mit digitalen Technologien auseinandersetzen, um den Betrieb am Laufen zu halten. Mitarbeiter lernen nun, sich per Videokonferenz auszutauschen. Für die Arbeitgeber künftig ein Segen: Bei mehr Homeoffice fallen weniger Büromieten und Equipmentkosten an.

Arbeitnehmer vermissen daheim das Persönliche des Büroalltags, schätzen die flexibleren Arbeitszeiten und kämpfen mit der Hard- und Software: In Spitzenzeiten sorgt der erhöhte Datenverkehr derzeit für Überlastungen in der Mobilkommunikation. Besonders nervig ists in Randregionen, dort sind statt Glasfaser- oft noch Kupferkabel im Einsatz.

Gastronomie und Events

Das Virus hat das gesellschaftliche Leben zum Erliegen gebracht. Betreiber von geschlossenen Restaurants, Bars und Clubs triffts voll: Während die Einnahmen weggefallen sind, müssen Betriebskosten wie Mieten weiter gedeckt werden.

Es gibt höchstens Kredite für zehn Prozent des Jahresumsatzes, was laut Gastrosuisse für viele Beizen nur ein Tropfen auf den heissen Stein sein dürfte. Dazu kommt: Viele Wirte sind Einzelunternehmer und erhalten nur 3320 Franken pro Monat.

Der Branche drohen Schliessungen, Konkurse und Entlassungen. Düster sieht es auch bei Konzert- und Sportveranstaltern aus, wo sich die Absagen häufen. Die Haftungsfragen sind noch ungeklärt.

Gesundheit

Die Krise bringt Stärken und Schwächen zum Vorschein, insbesondere beim Umgang mit der Epidemie, wo Krankheitsmeldungen teilweise noch per Fax erfolgen.

Das Virus wird grossen Einfluss auf laufende Debatten zu geplanten Spitalschliessungen und Kostenstrukturen im Gesundheitssystem haben. Auch die Bezahlung von Pflegekräften (für viele zu tief) dürfte auf den Prüfstand kommen.

Eine wichtige Rolle wird auch ein allfälliger Impfstoff gegen das Coronavirus spielen. Bereits befürchten Skeptiker das Szenario einer Zwangsimpfung für alle.

Reisen

In der Flugbranche tobt ein enormer Verdrängungskampf. Die Internationale Luftverkehrsvereinigung IATA geht davon aus, dass die Einnahmen aus dem Passagierverkehr um 252 Milliarden Dollar oder um 44 Prozent unter den Wert von 2019 fallen könnten, falls die Reisebeschränkungen drei Monate anhielten.

Viele Airlines werden ohne Staatshilfen nicht mehr abheben können. Die Swiss hat zurzeit 90 ihrer 96 Flugzeuge gegroundet. Ob die Reisebegeisterung in alte Höhen schiesst? Eher nicht: Weil viele ihre Ferien absagen mussten, werden sie bei Buchungen in Zukunft Vorsicht walten lassen.

Sozialer Umgang

In Zeiten von Social Distancing verbessert sich vielerorts der lokale Zusammenhalt. Bereiche wie Nachbarschaftshilfe blühen auf. Die Hilfsbereitschaft wird nach der Krise anhalten. Persönliche Kontakte werden wichtiger sein denn je. Zusammenkünfte unter Freunden oder in der Familie erhalten in Zukunft wohl mehr Wertschätzung.

Das Coronavirus trifft die ganze Welt, beeinflusst jeden Lebensbereich. Klar ist schon heute: Die Krise wird Folgen haben – einige gute, mehrheitlich aber negative.

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Das Coronavirus dürfte die Schweizer Wirtschaft grundlegend verändern. Schon jetzt befinden sich laut Angaben des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) 757 000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Kurzarbeit – rund 15 Prozent aller Erwerbstätigen! Neben einer Rezession werden zudem eine Arbeitslosigkeitsquote von 2,8 Prozent und ein Rückgang des BIP auf –1,3 Prozent erwartet.

Die Unsicherheiten haben grossen Einfluss auf das Verhalten der Bevölkerung: Teure Anschaffungen werden zurückgestellt, stattdessen Notreserven angespart. Was dazu führt, dass der Detailhandel noch lange an den Spätfolgen zu beissen haben wird. Hamsterkäufe hin oder her.

Die Konsumenten dürften sich daran gewöhnen, noch häufiger im Netz zu shoppen. So kündigte zum Beispiel Digitec Galaxus jüngst an, 200 weitere Logistik-Angestellte einzustellen.

Arbeitsalltag

Viele Unternehmen müssen sich aktuell mit digitalen Technologien auseinandersetzen, um den Betrieb am Laufen zu halten. Mitarbeiter lernen nun, sich per Videokonferenz auszutauschen. Für die Arbeitgeber künftig ein Segen: Bei mehr Homeoffice fallen weniger Büromieten und Equipmentkosten an.

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Es gibt höchstens Kredite für zehn Prozent des Jahresumsatzes, was laut Gastrosuisse für viele Beizen nur ein Tropfen auf den heissen Stein sein dürfte. Dazu kommt: Viele Wirte sind Einzelunternehmer und erhalten nur 3320 Franken pro Monat.

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