Medizin
Zürcher Forscher operieren 9300 Kilometer entferntes Schwein

Schweizer Forschende haben von ihrem Labor in Zürich aus ein Schwein in Hongkong operiert. Es sei das erste Mal, dass bei einem lebenden Tier eine dafür entwickelte magnetische Magensonde ferngesteuert eingesetzt wurde, teilte die ETH Zürich am Montag mit.
Publiziert: 26.08.2024 um 11:27 Uhr
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Aktualisiert: 26.08.2024 um 14:36 Uhr
Die Sonde wird per Joystick gesteuert. (Archivbild)
Foto: Chinese University of Hong Kong
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Die Forschenden erhoffen sich davon eine bessere chirurgische Versorgung in entlegenen Gebieten, in denen es an Fachwissen mangelt. Der Eingriff wurde im Mai im Rahmen einer gemeinsamen Studie der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH Zürich) und der Chinese University of Hong Kong durchgeführt. 

Die Forschenden berichteten im Fachblatt «Advanced Intelligent Systems» über ihren Versuch. Der ETH-Doktorand Alexandre Mesot steuerte laut der Hochschule die Magensonde mit dem Joystick eines Playstation-Controllers. Auf einem Bildschirm sah er, wie die Sonde durch den Magen des betäubten Schweins fuhr, das rund 9300 Kilometer entfernt in einem Operationssaal lag.

Gesteuert über Magnetfeld

Möglich machte dies neben einer guten Internetverbindung eine an der ETH Zürich entwickelte Magensonde. Der Kopf des Endoskops, wie Magensonden in der Fachsprache genannt werden, besteht aus einem Magnet. Gesteuert wird es über ein Magnetfeld.

Es sei kleiner als herkömmliche Endoskope, hiess es von der Hochschule. Daher könne es bei Menschen über die Nase einführt werden, statt wie bisher üblich über den Mund. Das sei weniger belastend, Patientinnen und Patienten müssten dafür nicht unter Vollnarkose gesetzt werden.

Bisher wurde das Gerät an Menschen allerdings noch nicht getestet. Die Forschenden setzten aber viel Hoffnung auf ihre Magensonde. «Es steckt viel Potenzial in dieser Technologie. Ich denke da an minimalinvasive Eingriffe im Magen-Darm-Trakt, wie beispielsweise Krebsvorsorgeuntersuchungen», wurde der für den Versuch verantwortliche Professor Bradley Nelson in der Mitteilung zitiert.

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