Licht-Phänomen im All
Cheops entdeckt «Regenbogen» auf Exoplanet

Das Schweizer Weltraumteleskop Cheops hat eine Art Regenbogen auf einem 637 Lichtjahre entfernten Planeten gefunden. Bei dieser Entdeckung einer sogenannten Glorie handelt es sich wahrscheinlich um den ersten Nachweis dieses Phänomens ausserhalb unseres Sonnensystems.
Publiziert: 05.04.2024 um 12:47 Uhr
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Aktualisiert: 05.04.2024 um 22:51 Uhr
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637 Lichtjahre entfernt: der Exoplanet WASP-76b.
Foto: ESA

Noch braucht es aber weitere Untersuchungen, um zu bestätigen, ob es sich bei der Beobachtung auf dem Planeten «WASP-76b» wirklich um eine Glorie handelte, wie die Universität Genf am Freitag mitteilte. Die Entdeckung stellten die Forschenden in einer Studie im Fachblatt «Astronomy & Astrophysics» vor.

Eine Glorie ist eine regenbogenähnliche Streuung von Licht, die aussieht wie ein Heiligenschein. Sie entsteht, wenn das Licht durch perfekt uniforme Tropfen hindurchtritt und reflektiert wird. Im Falle der Erde bestehen die Tröpfchen aus Wasser.

Die Beschaffenheit dieser Tröpfchen auf WASP-76b sei aber nach wie vor ein Rätsel, so die Universität. Es könne sich um Eisen handeln, da dies bereits in der Oberfläche des Planeten nachgewiesen wurde.

«Der Grund, warum ausserhalb unseres Sonnensystems noch nie eine solche Glorie beobachtet wurde, liegt darin, dass dieses Phänomen sehr spezifische Bedingungen erfordert», erklärte Erstautor Olivier Demangeon in der Mitteilung. Zunächst einmal müssten die Tröpfchen nahezu perfekt kugelförmig, völlig gleichmässig und ausreichend stabil sein, um über einen langen Zeitraum beobachtet werden zu können. Zudem müssten diese Tröpfchen direkt vom Stern des Planeten beleuchtet werden, und der Beobachter – in diesem Fall das Weltraumteleskop Cheops – müsste sich an der richtigen Stelle befinden.

Die Entdeckung solch winziger Phänomene in so grosser Entfernung werde es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ermöglichen, andere, ebenso wichtige Phänomene zu erkennen, hiess es von der Universität Genf. Zum Beispiel die Reflexion des Sternenlichts an flüssigen Seen und Ozeanen – eine notwendige Bedingung für die Bewohnbarkeit.

Der Planet «WASP-76b» wird seit seiner Entdeckung im Jahr 2013 von Astronominnen und Astronomen genaustens unter die Lupe genommen. Dabei zeigte sich, dass auf dem Gasriesen extreme Bedienungen mit Regen aus Eisen und Temperaturen von bis zu 2400 Grad Celsius herrschen. Chemische Elemente, die auf der Erde Gesteine bilden würden, schmelzen und verdampfen dort, bevor sie auf der etwas kühleren Nachtseite kondensieren und Wolken erzeugen. (SDA)

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