So achte nicht ganz die Hälfte (48 Prozent) der 2100 Befragten beim Essen auf eine ausgewogene Zusammensetzung der Nährstoffe. Und lediglich ein Drittel (35 Prozent) denke beim Essen an die langfristigen Auswirkungen der Ernährung auf die Gesundheit, teilte das Gottlieb Duttweiler Institutes (GDI) am Montag mit. Für rund Dreiviertel der Befragten sei gemeinsames Essen die beste Gelegenheit, um Zeit mit Freunden zu verbringen.
68 Prozent nähmen sich beim Essen gerne Zeit zum Geniessen. Die familiäre und/oder regionale Verwurzelung spiele für etwa die Hälfte der Befragten eine grosse Rolle. Über die Hälfte der Befragten koche zu Hause traditionell und fast die Hälfte sage, dass ihre persönlichen Essgewohnheiten stark durch ihre Herkunft geprägt seien.
Die Befragung vergleiche auch die Situation zwischen der Schweiz und ihren vier grossen Nachbarländern Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich. So sei Gemeinschaft für alle Länder der wichtigste Faktor der Esskultur. Die Schweiz erreiche dabei den höchsten, Süddeutschland den niedrigsten Wert. Genuss komme nach Gemeinschaft an zweiter Stelle, die Länder liegen dort nahe beieinander.
Auf Platz Drei liegt in fast allen Regionen die Verwurzelung – nur in Süddeutschland liege die Gesundheit knapp davor. Italien zeige hier einen Ausreisser nach oben: Die Befragten aus dem Norden des Landes setzten wesentlich mehr auf Tradition und Familienrezepte als alle anderen.
92 Prozent der Befragten gaben zudem an, ihr Ernährungsverhalten habe sich in den vergangenen zehn Jahren verändert, und zwar aus folgenden Gründen: neue Informationen (42 Prozent), Gewichtskontrolle (40 Prozent), Gesundheitsaspekte und finanzielle Gründe (je 32 Prozent).
Bei rund zwei Drittel der Befragten haben Familie, Partner oder Mitbewohnerinnen einen grossen Einfluss auf das Essverhalten. An zweiter und dritter Stelle folge die Verfügbarkeit von Lebensmitteln (56 Prozent) sowie ihre Preise (51 Prozent).
Nur 12 Prozent der Befragten räumen klassischen Medien eine grosse Rolle bei der Entscheidung für ihr Essen ein – und nur 11 den sozialen Medien, wie es weiter hiess.
Bei Letzteren gebe es jedoch grosse Unterschiede zwischen den Altersgruppen: Während sich 71 Prozent der über 60-Jährigen gar nicht von sozialen Medien beeinflusst sehen, glaube rund die Hälfte der unter 30-Jährigen, dass soziale Medien ihre Essgewohnheiten zumindest teilweise prägten. Ein Viertel habe sogar von einem eher bis sehr grossen Einfluss gesprochen.