Solarenergie ist seit Jahren in der Politik und in den Medien ein riesiges Thema. Die eco energie A+ AG im aargauischen Schöftland, bei der Sie arbeiten, ist auf Photovoltaik-Anlagen, Wärmepumpen, E-Mobility und Energieberatung spezialisiert. Wirken sich diese Diskussionen und Berichterstattungen auf die Nachfrage auf Anlagen für Sonnenenergie aus?
Pascal Steiger: Das ist definitiv so, das Interesse am Thema ist gross. Am grössten war die Nachfrage vor einem Jahr, heute sind wir wieder auf dem Niveau von 2021. Doch schon damals war die Nachfrage recht gross.
Haben Sie eine Erklärung dafür?
Im letzten Jahr sind verschiedene Aspekte zusammengekommen. Da waren die grossen politischen Diskussionen über die Mangellage bei der Elektrizität. Zudem stiegen die Preise für Öl, Gas und Strom stark an. Vor diesem Hintergrund haben die Leute überlegt, ob es Alternativen beim Strombezug gibt. Selbst Elektrizität zu erzeugen, war eine naheliegende Möglichkeit. Die Wartelisten für Photovoltaik-Anlagen wurden mit der erhöhten Nachfrage, aber auch durch Lieferschwierigkeiten bei den Produzenten durch die Corona-Pandemie länger und länger. Dazu kam auch, dass die Leute in dieser Zeit Geld sparten, weil sie nicht in die Ferien fahren und auswärts essen konnten. Sie überlegten, wie sie das Ersparte sinnvoll investieren könnten.
Pascal Steiger, der im Interview spricht, arbeitet als Projektleiter und stellvertretender Geschäftsführer bei der Firma eco energie A+ AG im aargauischen Schöftland. Diese hat sich wie 1900 weitere Genossenschafter aus der ganzen Schweiz der ELITE Electro-Partner angeschlossen, also der Schweizerischen Elektro-Einkaufs-Vereinigung eev. Zu den Genossenschaftern gehören Elektroinstallationsfirmen und Haushaltsgeräteprofis.
Die Vereinigung hat sich von einer Einkaufsvereinigung in eine Marketing- und Servicedienstleisterin gewandelt. Die eev unterstützt ihre Genossenschafter mit Dienstleistungen aus den Bereichen Marketing, Kommunikation, Einkauf und Versicherungen.
Pascal Steiger, der im Interview spricht, arbeitet als Projektleiter und stellvertretender Geschäftsführer bei der Firma eco energie A+ AG im aargauischen Schöftland. Diese hat sich wie 1900 weitere Genossenschafter aus der ganzen Schweiz der ELITE Electro-Partner angeschlossen, also der Schweizerischen Elektro-Einkaufs-Vereinigung eev. Zu den Genossenschaftern gehören Elektroinstallationsfirmen und Haushaltsgeräteprofis.
Die Vereinigung hat sich von einer Einkaufsvereinigung in eine Marketing- und Servicedienstleisterin gewandelt. Die eev unterstützt ihre Genossenschafter mit Dienstleistungen aus den Bereichen Marketing, Kommunikation, Einkauf und Versicherungen.
Ab wann lohnt es sich, eine Photovoltaik-Anlage zu installieren?
Aus ökologischer Sicht macht Solarenergie immer Sinn, das ist keine Frage. Aus wirtschaftlicher Sicht muss eine Photovoltaik-Anlage eine gewisse Grösse haben, damit sie sich am Schluss rechnet. Denn dafür braucht es ja nicht nur Solarmodule, sondern auch Leitungen, einen Wechselrichter, der den Strom so umwandelt, dass wir ihn nutzen können, und für die Installation ein Gerüst. Je grösser die Anlage ist, desto geringer werden diese Kosten im Verhältnis. Eine Dachfläche sollte man sicher sehr gut belegen können.
Konkret: Lohnt sich bei einem Einfamilienhaus die Installation einer Photovoltaik-Anlage zur Stromerzeugung?
Die Amortisation einer solchen Installation geht nicht von heute auf morgen, das dauert bei einem Einfamilienhaus 15 bis 20 Jahre. Dabei gibt es verschiedene Fragen abzuklären: Wie viel Strom verbrauche ich selber? Wann brauche ich diesen Strom? Wie wird das Haus geheizt? Wie hoch ist die Rückvergütung, wenn ich Strom ins Netz einspeise? Klar ist: Je mehr Strom ich selber verbrauche, desto attraktiver ist eine solche Anlage. Eigener Solarstrom ist billiger, weil man keine Abgaben ans Netz bezahlen muss.
Wie viel kostet eine Photovoltaik-Anlage für ein Einfamilienhaus?
Heute muss man zwischen 30'000 und 35'000 Franken aufwenden. Das sind die reinen Investitionskosten. Es existieren verschiedene Fördermassnahmen, man kann mit Subventionen der öffentlichen Hand von 3000 bis 5000 Franken rechnen.
Gibt es auch Fälle, in denen Sie vom Einsatz von Photovoltaik abraten?
Ja. Das ist der Fall, wenn ein Dach ungeeignet ist oder wenn es zu viele Dachaufbauten oder Rundungen im Dach hat. Wir raten auch ab, wenn die Anordnung der Module das Dach oder die Liegenschaft zu stark verunstaltet. Die Ästhetik ist uns wichtig.
Können Sie auch Fassaden mit Solartechnik ausrüsten oder geht das nur auf Dächern?
Das ist tatsächlich ein Markt, der zunimmt und der auch sinnvoll ist. Der Jahresertrag aus solchen Anlagen ist zwar tiefer als der auf Dächern, jedoch können sie in den Wintermonaten teilweise mehr produzieren. Dies, weil die Sonne tiefer steht und so direkter auf die Panels scheint und der Schnee das Licht vom Boden aus reflektiert.
Was bietet Ihre Firma, aber auch die weiteren 1900 ELITE Electro-Partner beim Bau einer Photovoltaik-Anlage?
Ein Gesamtpaket. Das geht von der Bedürfnisabklärung, Beratung und Projektierung über den Bau bis zur Wartung und dem Werterhalt. Wir überwachen auch Anlagen. Bei der Planung kümmern wir uns um alle notwendigen Bewilligungen, aber auch um die Förderbeiträge. Bei uns und den meisten Betrieben von ELITE Electro-Partner kommt alles aus einer Hand. Leute, die investieren, haben damit nur einen Ansprechpartner – das vereinfacht vieles.
Wie lange dauert ein Projekt vom ersten Gespräch bis zur Übergabe der Anlage?
Im Idealfall dauert es drei Monate. Es stellt sich die Frage, ob alle Komponenten verfügbar sind. Und es kommt auch darauf an, ob das Projekt im Anzeigeverfahren durchgeführt werden kann oder ob ein Baugesuch notwendig ist.
Was ist der Unterschied?
Die Politik hat es mit dem Meldeverfahren vereinfacht, Solaranlagen zu erstellen. Dabei wird nichts publiziert, die Stadt- oder Bauverwaltung der Gemeinde entscheidet selber über ein Projekt. Es gibt Voraussetzungen, welche die Anlagen erfüllen müssen, zum Beispiel kompakte Flächen, die Solarmodule sollen blendfrei und idealerweise schwarz sein. Ganz einheitlich sind die Entscheide allerdings nicht. Eine Gemeinde winkt ein Projekt durch, eine andere verlangt für fast dasselbe Vorhaben eine Baubewilligung. Die Tendenz zeigt aber, dass Verwaltungen viel Verständnis haben.
Wie aufwändig ist die Planung einer Photovoltaik-Anlage?
Wenn man es seriös angeht, ist der Aufwand recht gross. Rund die Hälfte der Zeit wird im Büro geleistet, die andere Hälfte erfolgt bei der Montage und Installation vor Ort. Der administrative Aufwand wird leider immer grösser. Bauverwaltungen verlangen für das Anzeigeverfahren unterdessen viele Unterlagen, damit sie sicher und eindeutig über ein Projekt entscheiden können. Auch bei den Förderbeiträgen ist das Zusammenstellen aller Dokumentation aufwändig. Das ist nachvollziehbar: Immerhin handelt es sich hier um Gelder der öffentlichen Hand. Zudem müssen wir die Anlagen ans Netz anschliessen, die Netzbetreiber weiten die Auflagen immer weiter aus.
Während der Pandemie gab es im Zusammenhang mit Photovoltaik-Anlagen Lieferschwierigkeiten. Hat sich dieses Thema erledigt?
Leider noch nicht ganz, Module sind und waren eigentlich immer verfügbar, schwieriger ist es bei Wechselrichtern, Speichern und beim Montagematerial. Da gab es Zeiten, in denen wir teilweise gar nicht bestellen konnten. Die Situation entspannt sich, ist aber noch lange nicht dort, wo wir einmal waren. Momentan herrscht eine gewisse Unsicherheit betreffend der Verfügbarkeiten und der Einhaltung versprochener Liefertermine.
Lohnt es sich, eine Photovoltaik-Anlage zu installieren, die zu viel Strom für das eigene Haus produziert, da die Einspeisevergütungen ins Netz oftmals sehr tief sind?
Ja. Jede Kilowattstunde, die produziert wird, wird irgendwo gebraucht – und der Verbrauch an elektrischer Energie nimmt ja stetig zu. Es gibt ja auch immer mehr Elektroautos und Wärmepumpen, was ökologisch sinnvoll ist. Darum sollten wir uns bei dieser Frage nicht nur auf den monetären Teil beschränken. Im Weiteren sind die Einspeisevergütungen direkt an den Energiepreis gekoppelt. Das heisst: Überall dort, wo der Strom teuer ist, ist auch die Einspeisevergütung hoch. Der Verband Swissolar strebt aber an, die Einspeisevergütung landesweit auf das gleiche Niveau zu bringen. Damit würden vor allem Investoren eine Sicherheit erhalten.
Wäre es möglich, den Strom für ein Elektroauto mit einer kleinen Photovoltaik-Anlage auf dem Balkon selbst herzustellen?
Es ist nicht so, dass der Strom vom Balkon direkt zum Auto fliessen kann – er muss ins Hausnetz eingespiesen und in der Garage von diesem abgezapft werden. Man müsste diesen Prozess rein rechnerisch anschauen. Doch es gibt ein paar Hindernisse, um ein solches Projekt zu verwirklichen. Bei grossen Einstellhallen mit vielen Elektroautos braucht es spezielle Einrichtungen, damit nicht alle Nutzer ihre Auto-Batterien gleichzeitig laden. Zudem würde eine Photovoltaik-Anlage auf dem Balkon nicht genügend Strom für ein Auto produzieren. Als Alternative zu einer Balkonanlage gibt es Genossenschaftsanlagen für Photovoltaik-Anlagen, an denen man sich beteiligen kann. Das kann eine einfachere und günstigere Möglichkeit sein.
Verbrauchen Leute mit einer Photovoltaik-Anlage mehr Strom, weil sie ihn selbst erzeugen?
Nein, ganz im Gegenteil. Diese Leute sind beim Energieverbrauch sensibilisiert. Sie sehen direkt, wie viele Kilowattstunden sie produzieren und wie viel Strom sie verbrauchen. Sie gehen damit bewusster mit der Energie um, das ist ein positiver und nachhaltiger Nebeneffekt. Konkret: Wer Solar nutzt, beginnt zu sparen. Es gibt beim Strom nämlich ein grosses Sparpotenzial, das viele Leute gar nicht kennen.
Dieser Beitrag wurde vom Ringier Brand Studio im Auftrag eines Kunden erstellt. Die Inhalte sind journalistisch aufbereitet und entsprechen den Qualitätsanforderungen von Ringier.
Kontakt: E-Mail an Brand Studio
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