Von Bio-Baum bis Deko-Leiter
Ein Weihnachtsbaum mit gutem Gewissen

Die Umweltbilanz von Weihnachtsbäumen ist bedenklich: Viele stammen aus pestizidbelasteten Monokulturen oder werden auf langen Transportwegen importiert. Es gibt jedoch nachhaltige Alternativen für umweltbewusste Festtagsfreunde.
Publiziert: 17.12.2024 um 15:32 Uhr
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Aktualisiert: 17.12.2024 um 15:48 Uhr
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Weihnachtsbäume sind ein zentraler Bestandteil der festlichen Dekoration.
Foto: Getty Images

Auf einen Blick

  • Nachhaltige Alternativen zum traditionellen Weihnachtsbaum gewinnen an Bedeutung
  • Bio-Weihnachtsbäume, regionale Anbau- und Mietoptionen als umweltfreundliche Lösungen
  • Bis zu 1,4 Millionen Christbäume werden in der Schweiz jedes Jahr verkauft
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Jedes Jahr schmücken bis zu 1,4 Millionen Weihnachtsbäume Schweizer Haushalte und sind ein zentraler Bestandteil der festlichen Dekoration. Dabei stammen die Bäume grösstenteils aus Monokulturen, die in Pestizide gehüllt sind oder aus dem Ausland importiert werden, was zu einer bedenklichen Umweltbilanz führt.

Mehr als die Hälfte der Bäume wird aus Dänemark, Deutschland und den Niederlanden importiert. Doch es gibt nachhaltige Alternativen, dank denen nicht auf die Baumtradition verzichtet werden muss.

Zertifizierter Bio-Weihnachtsbaum

Der Wunsch nach Nachhaltigkeit macht auch vor dem Weihnachtsbaum nicht halt, und das Wort «Bio» spielt eine immer zentralere Rolle. Denn ein ökologisch verträglicher Baum leistet einen Beitrag zum Artenschutz. Bei seiner Aufzucht sind Kunstdünger und Pestizide tabu. Diese Bäume sind oft mit Labels wie «Bio-Suisse», «IG Suisse Christbaum» oder anderen nachhaltigen Gütesiegeln versehen.

Regional angebaute Weihnachtsbäume

Der beliebteste Weihnachtsbaum ist die Nordmanntanne. Das Problem: Ursprünglich wächst diese hierzulande gar nicht, und so hat sie häufig einen langen Transportweg aus Dänemark, Ungarn oder Polen hinter sich. Die bessere Alternative ist, zu regionalen Nadelbäumen wie Fichten, Kiefern oder Tannen zu greifen.

Oder darauf zu achten, dass die Nordmanntanne regional angebaut wurde. Regionale Forstbetriebe bauen diese häufig auf Sonderflächen an. Dadurch haben sie kurze Transportwege und schneiden auch in Bezug auf ihre Ökobilanz besser ab.

Weihnachtsbaum aus Fair-Trade-Bedingungen

Rund 90 Prozent des Saatguts für Nordmanntannen stammen aus Georgien, wo die Zapfenpflücker und -pflückerinnen häufig unter unfairen Bedingungen arbeiten. Das dänische Unternehmen Fair Trees will dies ändern: Es zahlt den Arbeitern und Arbeiterinnen einen angemessenen Lohn und sorgt für Sicherheit am Arbeitsplatz. Die Bäume mit «Fair Trees»-Siegeln sind in verschiedenen deutschen Baumärkten erhältlich.

Leihen statt kaufen: Weihnachtsbaum auf Zeit

Einige Baumschulen, Förstereien und Gärtnereien bieten die Möglichkeit an, den Weihnachtsbaum zu mieten statt zu kaufen. Die Vorgehensweise ist einfach: Der Weihnachtsbaum wird behutsam an die wärmeren Innentemperaturen gewöhnt, im Topf ins Wohnzimmer gestellt und regelmässig gegossen. Nachdem er seinen «Job erfüllt» hat, wird er zurück zum Vermieter gebracht, der ihn wieder einpflanzt, damit er weiterwachsen kann.

Die richtige Pflege des Nadelgehölzes

Die Pflege des Baums ist bei allen Varianten wichtig, damit das Nadelholz lange frisch und schön aussieht. Das fängt schon bei der Dekoration an: Diese sollte aus möglichst natürlichen Materialien sein, die den Baum nicht verletzen und damit zerstören würden. Zum Beispiel aus Holz, Stoffbändern, Papier, Stroh oder Essbarem wie Plätzchen oder Lebkuchen. Glitzerpartikel sollten nicht auf dem Baum landen, da er sonst nicht mehr vollständig kompostierbar ist.

Für alle weiteren Nadeloptionen gilt: direkte Heizungsluft am besten vermeiden, damit sie nicht austrocknen. Um den Weihnachtsbaum länger frisch zu halten, kann man seine Nadeln zudem regelmässig mit Wasser besprühen.

DIY-Weihnachtsbaum: So gehts selbst gemacht

Wem die Pflege zu mühsam ist, der bastelt sich aus umweltfreundlichen Materialien einen künstlichen Weihnachtsbaum. Dieser kann nicht nur über viele Jahre hinweg verwendet werden, er lässt auch keine Nadeln fallen und verursacht bei der Entsorgung sehr viel weniger Umweltprobleme.

Mithilfe von acht bis zehn dicken Ästen lässt sich beispielsweise ein Weihnachtsbaum an die Wand zaubern. Die Äste dafür einfach auf unterschiedliche Längen zusägen, von lang (unten) nach kurz (oben) anordnen und an den Seiten mit einer Kordel verbinden. Mit ein paar zusätzlichen Tasseln aus Wolle entsteht eine festliche Deko-Alternative, die an einen Christbaum erinnert. 

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Geübte Heimwerkerinnen und Heimwerker sammeln noch etwas mehr Äste, die sie ebenfalls von lang nach kurz anordnen, um eine Weihnachtsbaumsilhouette nachzuahmen. Das gesamte Arrangement wird mit einem Sockel, zum Beispiel aus einem Baumstamm, stabilisiert und nach individuellem Geschmack dekoriert.

Für diejenigen, die weniger gern basteln, besteht die Option, sich über Anbieter wie Keinachtsbaum einen Holzstamm samt frischen Zweigen nach Hause liefern zu lassen. Das zusammengesetzte Ergebnis sieht täuschend echt aus, ist jedoch wesentlich nachhaltiger als ein herkömmlicher Weihnachtsbaum: Statt einen ganzen Baum zu verwenden, beschränkt man sich nur auf das Tannengrün.

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Wer den Aufwand scheut, kann auch eine aufgestellte Holzleiter kurzerhand in einen Weihnachtsbaum umfunktionieren. Schön geschmückt wird diese ebenfalls zu einem festlichen Hingucker.

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