Die Auswertung zweier Eisbohrkerne im Denali-Nationalpark habe ergeben, dass die Schneemenge in Zentral-Alaska im Winter um 117 Prozent zugenommen habe, hiess es in der am Dienstag im Fachblatt «Scientific Reports» veröffentlichten Untersuchung. Im Sommer liege das Plus bei fast 50 Prozent.
«Wir waren schockiert, als wir erstmals sahen, wie sehr der Schneefall anstieg», sagte der Ko-Autor der Studie, der Geologe Erich Osterberg vom Dartmouth College im US-Bundesstaat New Hampshire. Die Untersuchung zeige eindeutig, dass die Schneefallrate in Alaska viel höher liege als vor der industriellen Revolution, erklärte Osterbergs Kollege Dominic Winski.
Wissenschaftliche Modelle sagen vorher, dass der Niederschlag in Form von Regen oder Schnee bei einer Erderwärmung um ein Grad um bis zu zwei Prozent ansteigt, da wärmere Luft mehr Feuchtigkeit bindet. Dies alleine erkläre aber nicht die deutliche Erhöhung der Schneefallmenge in Alaska, schrieben die Forscher.
Sie vermuten, dass durch die Erwärmung der Meere das Aleutentief im Bereich der Beringsee verstärkt wird, wodurch mehr warme und feuchte Luft nach Alaska gelangt.