Klimawandel macht Baobab zu schaffen
Stirbt Afrikas Wahrzeichen aus?

Seit Hunderten, vielleicht sogar Tausenden von Jahren ragen sie wie eine Skyline über der afrikanischen Savanne in den Himmel: Die Affenbrotbäume - besser bekannt unter dem Namen Baobab oder «Tree of Life». Doch das lange, fast unsterbliche Leben der Baobabs neigt sich dem Ende zu.
Publiziert: 15.06.2018 um 15:04 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 14:35 Uhr
Der Affenbrotbaum wird hunderte Jahre alt.
Foto: Getty Images

Der afrikanische Baobab ist der grösste und langlebigste Baum unter allen Blütenpflanzen. Die Gattung Baobab umfasst neun Arten. Eindrücklich beweist der Affenbrotbaum seinen Status als grösster. Der Riesenbaobab erreicht eine Höhe von 30 Metern. Andere Arten können einen Stamm mit 30 Metern Umfang ausbilden. Nicht Umsonst gibt es in Togo das Sprichwort «Weisheit ist wie ein Affenbrotbaum: Niemand kann sie umfassen.»

Einige Arten bereits vom Aussterben bedroht

Drei dieser neun Arten stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten der «International Union for Conserving of Nature and Natural Ressources.» Und zwei davon sind akut vom Aussterben bedroht. Die Ursprünge dafür sind wie so oft beim Menschen zu finden. Durch die Landwirtschaft und Wassergewinnung geht der Lebensraum der Bäume verloren. Zudem liegt die Vermutung nahe, dass der Klimawandel dem «Tree of Life» zu schaffen macht. Mit Sicherheit können die Forscher das aber noch nicht sagen. Gewiss ist: Vermehrter Blitzschlag, Dürreperioden oder Infektionen mit Pilzerkrankungen setzen den Bäumen zu.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Populationen grösserer Tiere wie Elefanten, Paviane oder Antilopen schrumpfen - diese sind aber auch Zuständig für die Verbreitung der Samen.

Eigentlich ist der Baobab an raue Bedingungen gewöhnt und fühlt sich dort auch wohl. Er ist nämlich vollständig an seine Umgebung angepasst. Während der Trockenzeit verliert er seine Blätter - so kann er in der heissen Jahreszeit seinen Wasserverlust durch Verdunstung reduzieren. Zudem verfügt er über ein ausgedehntes Wurzelsystem mit dem er Feuchtigkeit aus dem Boden zieht. Selbst ein Buschfeuer kann dem Affenbrotbaum nicht viel anhaben, seine dicke Rinde schützt ihn vor den Flammen.

Baobab bei Sonnenuntergang
Foto: Reuters

Spirituelle und soziale Funktionen

Auch für die einheimischen Menschen ist die Wichtigkeit des Baums nicht zu unterschätzen. Die Blätter werden in der traditionellen Medizin zur Heilung von Infektionskrankheiten verwendet und das Öl der Samen ist geschätzter Bestandteil verschiedener Kosmetika.

Daneben gilt der Baum in vielen Regionen als heilig und ist ein integraler Bestandteil des sozialen Lebens. In Westafrika trägt der Affenbrotbaum noch einen weiteren Namen: «Palaverbaum». Wenn in der Gemeinschaft Probleme auftreten, trifft man sich unter dem Blätterdach des Baumes und sucht gemeinsam mit dem Dorfältesten oder dem Stammeshäuptling nach einer Lösung.

So wie es im Moment aussieht werden einige Arten dieses Jahrhundert nicht überleben. Das Aussterben dieser Bäume wäre wohl nicht nur aus ökologischer Sicht eine Tragödie.

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