Heuschrecken plagen Afrika. Die Uno hat zu ausländischer Hilfe bei der Bekämpfung aufgerufen. Die Nahrungsmittelversorgung von 13 Millionen Menschen sei stark gefährdet, sagte der Uno-Nothilfe-Koordinator Mark Lowcock am Montag in New York
Falls die Weltgemeinschaft nicht unverzüglich reagiere, werde die Nahrungsmittelversorgung in der Region in den nächsten Monaten zu einem «gewaltigen Problem» werden, sagte Lowcock.
56 Millionen Dollar fehlen
Am Wochenende seien unzählige Schwärme von Kenia aus über den Kilimandscharo nach Tansania weitergewandert, sagte Keith Cressman von der Uno-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO). Im selben Zeitraum hätten sich Massen von Heuschrecken in den Nordosten Ugandas bewegt. Man erwarte, dass sie bald die Grenze zum Südosten des Südsudans überqueren. Dort sind mehrere Millionen Menschen bereits von Hunger bedroht, weil das Land seit Jahren in einem Bürgerkrieg steckt.
Die FAO schätzt die Kosten für die Bekämpfung der Plage auf 76 Millionen Dollar. Bislang habe die Uno aber nur 20 Millionen Euro beisammen.
Ganze Landstriche werden leer gefressen
Nach ungewöhnlich starkem Regen und Überschwemmungen in der Region profitieren die Wüstenheuschrecken von günstigen Brutbedingungen. Experten erwarten, dass der Klimawandel solche Phänomene verstärken dürfte.
Die Insekten leben normalerweise als Einzelgänger. Unter bestimmten Bedingungen schliessen sie sich aber zu riesigen Schwärmen zusammen und beginnen zu wandern. Laut FAO können die Wüstenheuschrecken bis zu 150 Kilometer am Tag zurücklegen – und dabei durch ihren Fress- und Vermehrungsdrang ganze Landstriche verwüsten. (sda/bae)