Die einzelnen in der Öffentlichkeit bekannten problematischen Stoffe wie beispielsweise Bisphenol A (BPA) seien nur die Spitze des Eisbergs, schrieb die Eidgenössische Materialprüfungs und Forschungsanstalt Empa in einer Mitteilung vom Montag. Empa-Forscher haben den Bericht des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (Unep) mitverfasst.
Problematische Stoffe wurden dabei in einer Vielzahl von Branchen und Produktionsketten gefunden, wie es im Bericht hiess. Darunter auch in Spielzeug, in Lebensmittelverpackungen und in Medizinprodukten.
Vor allem Frauen sind anfällig
Frauen seien besonders anfällig für diese giftigen Chemikalien, hiess es im Bericht. Dafür gebe es mehrere Gründe. Zum einen seien Frauen weltweit in Berufen, die mit Kunststoffen zu tun haben, überrepräsentiert. Zum anderen enthielten viele Produkte, die speziell an Frauen verkauft würden, wie bestimmte Hygiene- und Kosmetikprodukte, hohe Konzentrationen an problematischen Stoffen.
Zum anderen spielen laut dem Bericht aber auch biologische Faktoren eine Rolle. So haben Frauen im Durschnitt mehr Fettgewebe, in dem sich giftige Chemikalien anreichern können. Ausserdem gibt es bestimmte Lebensphasen, in denen sich die Belastung durch Chemikalien stärker auswirkt. Dazu gehört die Pubertät, die sowohl für Männer als auch für Frauen relevant ist, bei Frauen aber auch die Wechseljahre sowie gegebenenfalls Schwangerschaft und Stillzeit.
«Chemikalien in Plastik sind eine versteckte Gefahr, die unsere Gesundheit und die Umwelt weltweit beeinflussen können», sagten die beteiligten Empa-Forscher Zhanyun Wang und Narain Ashta in der Mitteilung der Forschungsanstalt. Sie fordern, dass der Umgang mit diesen Chemikalien international geregelt wird.
(SDA)