Natürlich sind die bunten Korallenriffe schön anzusehen und allemal einen Schnorchelausflug wert. Doch gerade diese Korallenriffe sind besonders anfällig auf den oft in Sonnencremes enthaltenen Stoff Oxybenzon. Wir cremen uns zwar mit den Lotionen ein, doch ein Teil der Sonnenschutzmittel landet eben auch im Meer. Der amerikanischen Meeresbehörde NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) zufolge die beträchtliche Zahl von 6000 Tonnen pro Jahr.
Bei Oxybenzon handelt sich um einen chemischen Filter. In Sonnencremes sorgt er dafür, dass wir vor UVB-Strahlung und auch einem Teil der UVA-Strahlung geschützt sind. Daneben wird der Stoff auch in der Kosmetik verwendet, etwa um den Geruch oder die Farbe eines Produktes zu stabilisieren.
Angriff auf die DNA
Das Ökosystem von Korallen ist grundsätzlich sehr empfindlich und gerät relativ schnell aus dem Gelichgewicht. Durch den Klimawandel verursachte Temperaturschwankungen beispielsweise lassen Korallenriffe sterben.
Oxybenzon greift die DNA-Struktur der Korallen an und verändert diese. Die Folge der Mutationen: Die Korallen verblassen, bleichen aus und sterben. Junge Korallen beispielsweise härten früher aus und werden so in ihrem eigenen Skelett gefangen, was schlussendlich zum Tod führt.
Der Stoff fördert zudem die sogenannte Korallenbleiche. Korallen leben in Symbiose mit Algen. Diese geben ihnen die leuchtende Farbe, versorgen sie mit Sauerstoff und verwerten ihre Ausscheidungen. Oxybenzon wirkt sowohl auf die Algen wie auch auf die Korallen tödlich.
Die Korallen im Great Barrier Reef vor der Küste Australiens sind im Jahr 2016 massenhaft abgestorben. Rund 30 Prozent der Korallen in dem Riff fielen der Hitzewelle zwischen März und November 2016 zum Opfer.
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Die Korallen im Great Barrier Reef vor der Küste Australiens sind im Jahr 2016 massenhaft abgestorben. Rund 30 Prozent der Korallen in dem Riff fielen der Hitzewelle zwischen März und November 2016 zum Opfer.
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Was für Alternativen gibt es?
In Europa ist der Stoff aus den allermeisten Kosmetika und Sonnenschutzmitteln bereits verschwunden. Doch die verwendeten Ersatzstoffe sind nicht zwingend besser. Einer dieser Stoffe heisst Octocrylen, ist wasserunlöslich und für die Umwelt nur sehr schwer abbaubar. Zudem steht er im Verdacht, sich negativ auf Meeresorganismen auszuwirken und deren Wachstum zu hemmen.
Und auch Öko-Sonnencremes sind nicht über alle Zweifel erhaben. Bei diesen werden vor allem physikalische Filter wie der Stoff Titandioxid verwendet welche die Strahlung abblocken sollen. Forscher fanden aber heraus, dass Wasserflöhe daran sterben können.
100 Prozent umweltverträglich ist bislang wohl noch kein Sonnenschutzmittel.
Mexiko und Hawaii als Pioniere
Die Problematik ist an der einen oder anderen Regierung nicht vorbei gegangen. So sind in Mexiko, auf der Halbinsel Yucatán an den Stränden nur noch biologisch abbaubare Sonnenschutzmittel erlaubt. Der US-Bundesstaat Hawaii hat nun ebenfalls ein Gesetz verabschiedet, das Cremes die den Stoff Oxybenzon enthalten, im ganzen Bundestaat verbieten.