Wenn man schon seit der Schulzeit Mühe in Mathematik hat, könnte es daran liegen, dass man mit der rechten Hand schreibt. Denn Wissenschaftler wollen herausgefunden haben, dass Linkshänder ein besseres Gespür für Zahlen haben.
Je schwieriger die Aufgaben, desto besser die Linkshänder
An der Studie, die im Fachblatt «Frontiers in Psychology» veröffentlicht wurde, nahmen 2300 italienische Schulkinder zwischen sechs und 17 Jahren teil. Dabei stellte sich heraus, dass bei leichten und mittelschweren mathematischen Aufgaben kein Unterschied zwischen Rechts- und Linkshänder erkennbar ist.
Je komplizierter die Aufgaben jedoch, desto mehr stechen Linkshänder hervor. Der Effekt war offenbar vor allem bei männlichen Jugendlichen zu beobachten.
Mangelnde Dokumentation bei früheren Studien
Schon häufig wurde über die mathematischen Fähigkeiten von Linkshändern spekuliert. Die Macher der Studie bemängelten aber, dass frühere Studien weder Alter noch Geschlecht dokumentierten und auch nicht berücksichtigten, wie ausgeprägt die Händigkeit war.
Denn nur wenige Menschen sind hundertprozentige Rechts- oder Linkshänder. Die meisten bevorzugen zwar eine Seite, nutzen im Alltag jedoch auch mal die andere. Strenge Rechtshänder schnitten in allen Versuchen der Studie am schlechtesten ab.
Weshalb Linkshänder im Lösen mathematischer Probleme besser abschneiden, lasse sich möglicherweise auf die Eigenschaften der beiden Hirnhälften zurückführen, so die Forscher. Denn Linkshänder werden mit einer aktiveren rechten Hirnhälfte in Verbindung gebracht. Eben dort, wo unter anderem die räumliche Wahrnehmung und das rationale Denken stattfinden.
Allerdings stellten deutsche Forscher 2011 fest, dass nur etwa ein Drittel der Personen, bei denen die rechte Hirnhälfte aktiver ist, tatsächlich auch Linkshänder sind. Es bleibt also noch offen, weshalb Linkshänder besser im Rechnen sind als Rechtshänder. (boo)