Die neue Methode wurde für eine Studie zur Überwachung von Kindern eingesetzt, die wegen einer diabetischen Ketoazidose auf der Intensivstation waren, wie der Schweizerische Nationalfonds (SNF) am Freitag mitteilte. Eine Ketoazidose ist eine lebensbedrohlichen Komplikation von Diabetes.
Um den Verlauf der Symptome und die Wirkung der Behandlung zu überwachen, nutzten die Forschenden der Universität und des Universitätsspitals Basel die ausgeatmete Luft der Kinder zusätzlich zu Blut- und Urinproben. «Die Werte in der Atemluft deckten sich vollkommen mit den Blutwerten», wurde Studienleiter Pablo Sinues von der Universität Basel in der Mitteilung zitiert. Dieses Ergebnis stellten die Forschenden in einer Studie in der Fachzeitschrift «Frontiers in Endocrinology» vor.
Die Analyse funktioniere nach dem gleichen Prinzip, mit dem Spürhunde bestimmte Krankheiten erkennen, hiess es vom SNF. In der Atemluft seien verabreichte Medikamente genauso identifizierbar wie Moleküle, welche die Aktivität unseres Körpers widerspiegeln.
Anstatt von einem Hund wird die Atemluft, die in eigens dafür entwickelten Beuteln gesammelt wurde, aber im Labor analysiert. Ohne Vorbehandlung kann die Luft in ein sogenanntes Massenspektrometer geblasen werden. Die Resultate der Analyse liegen laut den Forschenden bereits weniger als 15 Minuten nach der Probenahme vor.
Dank der schnellen Analyse und der häufigeren Entnahme von Atemproben konnten die Forschenden auch neue Erkenntnisse über die Vorgänge im Körper während der Stabilisierung der jungen Patientinnen und Patienten mit Ketoazidose gewinnen. Diese müssen jedoch noch in weiteren Studien bestätigt werden.
Solche Atemluftanalysen könnten zudem nicht nur bei Diabetes von Nutzen sein, hiess es von den Forschenden. Mit dieser Methode liessen sich auch viele weitere Krankheiten überwachen.
(SDA)