«Es ist besser gelaufen als geplant», sagte der Leiter des Kontrollzentrums der Esa in Darmstadt (D), Simon Plum.
Ziel des Vorbeiflugs war, die Flugbahn von «Juice» im Weltraum zu ändern, indem die Schwerkraft des Mondes und dann der Erde genutzt wurde, um die Geschwindigkeit und die Richtung des Raumfahrzeugs zu ändern. «Juice» war vor der Erdannäherung in einer Höhe von rund 750 Kilometern am Erdtrabanten vorbeigeflogen. Der Orbiter ist nun auf dem Weg ins Innere des Sonnensystems zur Venus.
Durch das Manöver habe die Mission rund 100 bis 150 Kilogramm Treibstoff gespart und könne nun näher als ursprünglich geplant an den Jupitermond Ganymed heranfliegen. Alternativ dazu könnte nach Angaben Plums die Mission verlängert werden.
«Es ist ein sehr heikles Manöver», hatte der an der Mission beteiligte Peter Wurz im Vorfeld des Manövers zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA gesagt. Wurz ist Direktor des physikalischen Instituts der Universität Bern.
Unter seiner Leitung wurde in Bern ein Messgerät für die «Juice»-Mission entwickelt und gebaut. Kleinste Fehler hätten «Juice» vom Kurs abbringen und das Ende der Mission zur Folge haben können.
«Juice» soll nach jahrelanger Reise ab 2031 einen genauen Blick auf die Jupitermonde Europa, Kallisto und Ganymed werfen. Bei den Monden gehen Fachleute davon aus, dass sich unter einem kilometerdicken Eispanzer Wasser befindet – und damit auch mögliche Voraussetzungen für Leben. Die Mission am Gasriesen Jupiter soll von 2031 bis voraussichtlich 2035 dauern.
Neben der Universität Bern sind an der Juice-Mission aus der Schweiz auch das Paul Scherrer Institut (PSI) und die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) beteiligt.