Gesundheit
Die Zusammensetzung der Vaginal-Bakterien variiert je nach Herkunft

Die Zusammensetzung der Bakterien und Hefen in der Vagina ist vielfältiger als bisher angenommen. Zu diesem sogenannten vaginalen Mikrobiom seien jedoch noch viele Fragen offen, betonte ein internationales Forschungsteam mit Schweizer Beteiligung.
Publiziert: 06.02.2025 um 17:24 Uhr
Das vaginale Mikrobiom sollte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zufolge besser erforscht werden. (Gestelltes Symbolbild)
Foto: CHRISTIAN BEUTLER
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Dabei spiele dieses eine Entscheidende Rolle für die Gesundheit von Frauen, schrieben die Forscherinnen und Forscher im Bericht, der am Donnerstag in der Fachzeitschrift «Trends in Microbiology» veröffentlichten wurde. «Der Körper von Frauen und das Wissen über ihre Gesundheit wurden jahrhundertelang vernachlässigt, kontrolliert und verfolgt, was zu einer gesundheitlichen Ungleichheit führte, die bis heute anhält», so das Forschungsteam weiter.

Für den Bericht haben die Forschenden um Sarah Lebeer von der Universität Antwerpen in Belgien Erkenntnisse aus fast 100 Jahren Forschung zum vaginalen Mikrobiom zusammengetragen. Zum Forschungsteam gehörte auch Monica Ticlla vom Schweizerischen Tropen und Public Health Institut (TPH).

Realität ist komplexer

Lactobacillus-Bakterien wurden lange als Schlüssel zu einem gesunden vaginalen Mikrobiom angesehen. Diese Bakterien produzieren Milchsäure, die das Wachstum schädlicher Keime hemmt und so Infektionen vorbeugt.

Die Realität ist dem Bericht zufolge aber weitaus komplexer. Ein beträchtlicher Teil der gesunden Frauen weltweit weist demnach keine grossen Mengen an Lactobacillus-Arten auf. Frauen afrikanischer und Lateinamerikanischer Abstammung weisen öfter tiefe Mengen dieser Bakterien auf als Frauen europäischer und asiatischer Abstammung.

Frauen aus Ländern mit niedrigem und mittleren Einkommen seien in der Forschung aber unterrepräsentiert. Die meisten Studien zum vaginalen Mikrobiom konzentrieren sich auf Frauen in Ländern mit hohem Einkommen, insbesondere in Europa und Nordamerika. Dies führt dem Forschungsteam zufolge zu einer verzerrten Sichtweise und einem unvollständigen Verständnis der globalen Diversität des vaginalen Mikrobioms.

Weitere Forschung zur vaginalen Mikrobiota sei essentiell, schrieben die Forscherinnen und Forscher im Bericht.

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